Hilferufe bei Exoten in 2024

2024 hat AAP 82 exotische Säugetiere aus teilweise schrecklichen Verhältnissen gerettet, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Damit ist die Zahl der Rettungen um mehr als 20% gestiegen.

Die meisten Tiere wurden als exotische Haustiere von Privatpersonen gehalten – darunter Servale, Sugar Glider und Degus. AAP hat aber natürlich auch Tiere aus Zirkussen aufgenommen, wie Tonga aus Deutschland oder die zwölf Löwen aus Frankreich. Außerdem haben wir Tiere aus dem illegalem Handel aufgenommen, die beschlagnahmt wurden.

Eine neue Zukunft

Etwas über die Hälfte aller Tiere wurde in den Niederlanden gerettet.  Für 108 Tiere wurde ein neues „Für Immer“ Zuhause gefunden, wo sie bis zu ihrem Lebensende bleiben können. Zum Jahresende sind 374 Tiere in unserer Obhut – 50 weniger als zu Jahresbeginn.

Auch die große Weißnasenmeerkatze Emare konnten wir 2024 an einen Outplacement-Partner vermitteln.

Immer mehr Hilferufe zu Exoten

Insgesamt erreichten uns in 2024 über 1.478 Hilferufe zu Exoten in Not aus 10 Ländern. Das ist eine Steigerung von 25% zum Vorjahr (1.168). Der Großteil der Meldungen (rund 58 Prozent) betraf kleine Säugetiere wie Degus, Erdmännchen und die immer beliebter werdenden Kurzkopfgleitbeutler (auch Sugar Glider genannt). Alleine für diese drei Tierarten erreichten uns 87 Hilferufe – deutlich mehr als in den Vorjahren.

Viel mehr Sugar Glider als sonst

Damit hat der Kurzkopfgleitbeutler in den Niederlanden den Serval (2023) und den Degu (2022) von der Spitze der am häufigsten gemeldeten Tierarten verdrängt. Die vor allem nachtaktiven Tiere erfreuen sich auf Videoplattformen wie TikTok zunehmender Beliebtheit, da sie kurze Strecken im Gleitflug zurücklegen können. Als Haustiere sind sie jedoch denkbar ungeeignet.

Die übrigen Meldungen betrafen Primaten und Menschenaffen (knapp 19 %), größere Säugetiere wie Servale, Waschbären und Karakale (15 %) sowie Großkatzen, darunter Löwen und Leoparden (7 %).

Der Sugarglider Mango wurde von einer Tierärztin als Haustier gehalten. Wegen einer Infektion musste ihm ein Auge entfernt werden.
Positivliste in den Niederlanden

Am 1. Juli 2024 tritt in den Niederlanden die Positivliste für Heim- und Hobbytiere in Kraft. Diese Liste sorgt dafür, dass fast alle Tierarten, für die häufig eine Aufnahme beantragt wird, nicht mehr von Privatpersonen gekauft oder gezüchtet werden dürfen. Tiere, die am 1. Juli bereits vorhanden waren, dürfen bei ihren Besitzern bleiben. Während AAP im Jahr 2023 noch 206 Meldungen über in den Niederlanden gehaltene exotische Heimtiere erhielt, stieg diese Zahl im Jahr 2024 leicht auf 234 an. Es wird erwartet, dass diese Zahl in Zukunft wieder sinkt, wenn die letzten Generationen beliebter, aber ungeeigneter Tierarten aus den Wohnzimmern verschwinden.

AAPs Mission

Die Aufnahme, Rehabilitation und Vermittlung von Tieren in Not ist für AAP kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um unsere Mission zu verwirklichen: das Leiden exotischer Säugetiere in Europa durch eine bessere Gesetzgebung zu beenden. Dieses Ziel rückt jedes Jahr ein Stück näher, dank der vielen unentbehrlichen Freiwilligen und Spender von AAP. Gemeinsam machen wir es möglich, die Zukunft exotischer Tiere jeden Tag nachhaltig zu verbessern!

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