Haustierverbot in der EU? Zahlen & Fakten

Immer mehr europäische Länder erkennen die Vorteile der Positivliste und nutzen sie um Haustierhaltung und -handel zu regulieren. 

Positivliste in der EU = Haustierverbot?

Länder in der EU mit Positivlisten haben kein grundsätzliches Haustierverbot. Stattdessen beurteilen unabhängige Experten, welche Tiere als Haustiere geeignet sind. So verzeichnen diese Länder große Verbesserungen im Tierschutz. 

Immer mehr EU-Länder erkennen die Positivliste als wirksamsten Ansatz gegen Tierleid, Gesundheitsrisiken und (illegalen) Tierhandel. Nationale Positivlisten helfen dabei, die Haltung exotischer Heimtiere im eigenen Land zu regulieren. Neben nationalen Lösungen braucht es aber auch eine europäische Lösung. So könnte verhindert werden, dass exotische Tiere durch den Zoll kommen, nur weil sie in den Nachbarländern erlaubt sind. Gleichzeitig wäre klar, welche Tiere wo und wie einreisen dürfen. Eine EU-Positivliste würde helfen, Ungereimtheiten an den Grenzen zu lösen.

Um das Problem der exotischen Tierhaltung in den Griff zu bekommen, sind also nationale und europäische Gesetze notwendig. Eine EU-weite Positivliste würde die Tiere schützen und gleichzeitig die nationalen Regelungen harmonisieren. Insbesondere für Länder ohne Tierschutzgesetzgebung wäre eine europäische Lösung ein Appell für höhere Tierschutzstandards.

Verloren im Chaos der Gesetze
Der weiße Löwe Mojo ist seit Februar 2021 spurlos verschwunden. Aufgrund nicht tierschutzgemäßer Haltung untersagte das Veterinäramt in Sachsen-Anhalt Mojos Besitzer den Besitz jeglicher Löwen (wohlgemerkt nur in Sachsen-Anhalt). Als das Tier beschlagnahmt werden soll, fehlt plötzlich jede Spur von ihm.

Der Besitzer fiel bereits zuvor durch die Haltung der Löwen Elsa und Marley auf. Beide sind momentan bei AAP untergebracht. Mojo hatte der Besitzer von einem tschechischen Züchter gekauft und vor der Beschlagnahmung angeblich in die Niederlande weiterverkauft. Niederländische Behörden konnten das Tier dort aber nicht finden. Bis heute ist Mojos Aufenthaltsort unbekannt.

Mojo ist leider kein Einzelfall. Löwen und andere exotische Tiere passieren unkontrolliert Grenzen und hebeln nationale Gesetze aus. Eine europäische Lösung könnte diese Probleme verhindern.

Positivliste in Europa

Immer mehr europäische Länder entwickeln eigene Positivlisten, um Besitz und Handel mit exotischen Tieren zu regeln. Diese nationalen Lösungen sind wichtig, wirken jedoch am besten in Kombination mit einer EU-Positivliste um wirklich alle Ungereimtheiten an den Grenzen zu beseitigen.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich für die Einführung einer Positivliste für exotische Haustiere auf EU-Ebene ausgesprochen: „Der Handel mit Wildtieren birgt Risiken für den Artenschutz, den Tierschutz und auch die menschliche Gesundheit. Wir brauchen geeignete Maßnahmen auf EU-Ebene – eine Positivliste kann hier helfen„.

Hier gibt es eine Übersicht zu europäischen Entwicklungen zur Positivliste für Haustiere.

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Exotische Tiere in Deutschland

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