Tierquälerei und Social Media
Affen, die Kleidung tragen oder Löwenbabys, die mit anderen Tieren „spielen“ – Tierquälerei im Internet hat viele Gesichter. Was niedlich und unschuldig wirkt, ist leider mit großem Tierleid verbunden. Hier erklären wir welche Formen von Tierleid es im Internet gibt, und was jeder Mensch dagegen tun kann.
Arten von Tierquälerei
Tierleid in den sozialen Medien tritt in verschiedenen Formen auf. Manchmal ist es sofort offensichtlich, z. B. wenn ein Tier gequält wird. Aber manchmal ist es weniger offensichtlich, und man sieht zum Beispiel ein Video, in dem ein Affenbaby eine Windel trägt oder ein Affe Lippenstift aufträgt.
Dieses aufgezwungene Verhalten widerspricht der natürlichen Verhaltensweise und Bedürfnisse der Tiere. Die (teils unwissenden) Besitzer teilen Videos und ernten Aufmerksamkeit, während sie das Wohlergehen ihrer Tiere ernsthaft gefährden. Affen sind keine Anziehpuppen und keine Entertainer. Verletzungen fallen schnell auf, aber die mentalen Leiden, die die Tiere durch ihre Besitzer erleiden können, weitreichende Folgen wie selbstverletzendes Verhalten haben. Wildtiere gehören daher nichts ins Wohnzimmer oder die Manege, sondern in die Natur zu ihren Artgenossen.

Rettungsvideos
Immer häufiger tauchen Videos von angeblichen Tierrettungen auf den sozialen Medien auf. Ein einsames Affenbaby wird „zufällig“ in einem Brunnen gefunden oder aus dem Würgegriff einer Schlange gerettet. Was wie ein Happy End wirkt, ist leider oft eine geplante Situation. Tiere werden absichtlich in furchtbaren Situationen platziert, damit sie dann medienwirksam vor laufender Kamera gerettet werden können. Manchmal werden die Tiere dabei absichtlich schwer verletzt, damit man ihre „Pflege“ auf den Socials begleiten kann.
Was kann AAP gegen Tierleid in den sozialen Medien tun?
Wenn klar ist, wo das Video gedreht wurde und ob es sich um ein aktuelles Problem handelt, dann tun wir unser Möglichstes, um mit Partner:innen im In- und Ausland das Tier zu retten. Leider sind die meistens Videos jedoch alt und der genaue Drehort unklar.
Insbesondere, wenn Tierleid außerhalb der EU dokumentiert wird, stößt unser Netzwerk an seine Grenzen. Gleichzeitig gelten dort meistens andere Gesetze.
Was jeder gegen Tierquälerei in den sozialen Medien tun kann
Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie selbst tun können, um gegen tierquälerische Videos in sozialen Medien vorzugehen. Oft wollen diese Videos mehr Likes, Kommentare oder eine größere Reichweite erhalten. Verhindern Sie das, indem Sie die folgenden fünf Schritte befolgen, wenn Sie Tierquälerei in den sozialen Medien sehen:
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1
Wachsam bleiben
Handelt es sich wirklich, um eine natürliche Situation oder wird ein Tier in ein Verhalten gezwungen? Was ist die Absicht des Videos? -
2
Keine Aufmerksamkeit schenken
Je öfter das Video angeschaut wird desto größer ist die Reichweite und desto eher wird es weitere Videos geben. -
3
Keine Kommentare
Auch (negative) Reaktionen und Kommentare erhöhen die Sichtbarkeit des Videos. Auch wenn Sie noch so sehr darauf reagieren möchten, posten Sie keinen Kommentar unter das Video. -
4
Nicht Teilen
Je öfter ein Video geteilt wird, desto öfter wird es angesehen. Teilen Sie daher unter keinen Umständen das Video. Wenn Sie über das Video sprechen wollen, nehmen Sie lieber einen Screenshot auf und teilen diesen. -
5
Melden Sie das Video
Viele Social Media Plattformen bieten an tierquälerische Video zu melden. Nutzen Sie diese Funktion. Hier sehen Sie, wie Sie auf allen Plattformen schädliche Videos melden können.
Mehr zu Tierquälerei auf Social Media
Möchten Sie mehr darüber erfahren, was Sie gegen Tierquälerei-Videos in sozialen Medien unternehmen können? Dann besuchen Sie die Website der Asia for Animals Coalition, die die Social Media Animal Cruelty Coalition gegründet hat, um Tierquälerei in sozialen Medien zu bekämpfen.