Internationaler Primatentag

Der Internationale Primatentag ist am 1. September. Seit 2005 macht die Organisation Animal Defenders International (ADI) auf die Verfolgung und Ausbeutung von Primaten weltweit aufmerksam. Aus diesem Grund wollen wir die 1617 Primaten, die bisher von AAP gerettet wurden, ins Rampenlicht rücken.

Bedrohungen

Leider sind der Verlust von Lebensräumen, Wilderei und illegaler Handel große Bedrohungen, die viele Primatenarten auf der ganzen Welt gefährden. Ihr Schutz ist absolut entscheidend, nicht nur für das Überleben der Arten, sondern auch für die Gesundheit der Ökosysteme, in denen sie leben.

Die Primaten, die von AAP gerettet werden, stammen hauptsächlich aus dem illegalen Handel, dem Heimtiergeschäft und der Unterhaltungsindustrie. Primaten sind soziale Tiere, die in Gruppen leben, und haben ganz besondere Bedürfnisse. Aufgrund des menschlichen Egoismus haben die meisten Primaten, die zu AAP kommen, jedoch noch nie ein Mitglied ihrer eigenen Art getroffen, und ihre sozialen Fähigkeiten lassen sich nur sehr schwer wiederherstellen.

Berberaffen werden oft direkt aus der Natur gefangen und als Haustiere gehalten.

Rehabilitation von geretteten Primaten

Zu den Hauptbedürfnissen der Primaten gehört es, sich in den Bäumen über weite Flächen bewegen zu können, in Gesellschaft mit Gleichaltrigen zu leben und Zeit mit der Suche nach ihrer eigenen Nahrung zu verbringen. Sie haben kein erfülltes und glückliches Leben, in dem sie uns in einem Käfig Gesellschaft leisten oder zu unserer Belustigung auf einem Foto posieren und knuddelige Gesichter machen.

Die meisten Primaten, die bei AAP ankommen, weisen aufgrund ihrer Vergangenheit in Gefangenschaft zahlreiche Verhaltensprobleme. Die meisten davon sind selbstverletzend, wie z. B. Selbstverstümmelung, Haare ausreißen oder Selbstbeschädigung, und sind keine normalen Verhaltensweisen, die ein Primat in freier Wildbahn zeigen würde.

Der Rehabilitationsprozess ist manchmal sehr langwierig. Er umfasst die Sozialisierung unter ihresgleichen, damit sie ihre natürlichen Verhaltensweisen entwickeln können, und die tägliche Bereicherung der Umgebung, damit sie keinen Stress entwickeln. Die anerzogenen Verhaltensweisen werden zwar abgebaut, verschwinden aber nie.

Primatentag: Tiere bei AAP

Linda
Schimpansin Linda verbrachte 15 Jahre isoliert in einem Betonschuppen. Sie wurde 2014 gerettet.
Lori
Das Berberaffenmädchen Lori war jahrelang in einem rostigen Käfig eingesperrt. Lori war in einem so schlechten Zustand, dass sie wenige Wochen nach ihrer Rettung starb.
Kaki
Kaki, der Pavian, war allein in einem Zirkuswagen eingesperrt und hatte keinen Zugang zur Außenwelt. Wir konnten ihn im Jahr 2021 retten.
Calimero
Der Schweinsaffe, Calimero, wurde aus einem italienischen Zirkus gerettet. Er wurde zuvor von einer Familie als Haustier gehalten, bis er nicht mehr willkommen war.
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Primaten: Eine große Art

Die große Familie der Primaten umfasst etwa 200 Arten, zu denen auch die Menschenaffen gehören, darunter der Mensch. Wie wir auf diesem Bild sehen können, gibt es zwar viele verschiedene Arten, aber sie alle bilden die Ordnung der Primaten innerhalb der Säugetiere.

Am Internationalen Primatentag zeigen wir einen Überblick über de große Familie der Primaten.

Besonderheiten von Primaten

‘’Der Begriff "Primaten" stammt aus dem Lateinischen. "Primas-primatis" bedeutet "zuerst", und wurde 1758 erstmals verwendet.’’

  • Alle Arten haben Greifhände, mit denen sie sich an Ästen festhalten und Nahrung aufnehmen können.
  • Ihre Hände und Füße sind biegsam, sie haben opponierbare Nägel und Daumen. Das bedeutet, dass der Daumen so gedreht werden kann, dass er sich direkt vor jedem der anderen Finger befindet.
  • Einige von ihnen sind plantigrade Säugetiere, d. h. sie können sich beim Gehen auf die Fußsohlen stellen.
  • Ihre Gehirne sind hoch entwickelt.
  • Sie verfügen über ein binokulares und chromatisches Sehvermögen, das es ihnen ermöglicht, die Entfernung von Dingen zu erkennen.
  • Sie haben eine hohe Lebenserwartung.

Die häufigsten Primaten bei AAP

0
Berberaffe
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Krallenaffen
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Schweinsaffen
0
Rhesusaffen

Andere Primaten bei AAP

Pavian
Krallenaffe
Lemur
Galago
Lisztaffe
Gibbon

Internationaler Primatentag: Positivliste

Leider dürfen auch in Deutschland Primaten als Haustier gehalten werden. AAP appelliert daher an die Politik: Mit dem neuen Tierschutzgesetz bietet sich die einmalige Chance, Zoonosen und andere Probleme mit Exoten endlich zu lösen. Mit einer Petition empfiehlt AAP die Einführung einer Positivliste für Haustiere. Diese Liste definiert bundesweit, welche Tierarten als Haustiere geeignet sind und gehalten werden dürfen. Unabhängige Experten bestimmen die zulässigen Tierarten und können dabei Kriterien wie Tiergesundheit, Sicherheit und Artenschutz berücksichtigen.

Weitere Informationen zu Primaten:

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