Schimpansen

(Pan troglodytes)

Lebensgebiet und Lebensraum

Schimpansen leben in den tropischen Regenwäldern Afrikas, sind aber auch in Waldsavannen und Bergwäldern zu finden. Es gibt drei Arten von Schimpansen, die in verschiedenen Gebieten leben.

Erscheinung
Ein Schimpanse hat lange schwarze Haare, die fast seinen gesamten Körper bedecken. Mit zunehmendem Alter des Tieres werden die Haare grauer. Besonders auf dem Rücken, dem Kinn und dem Hinterteil. Die einzigen Stellen, an denen bei Schimpansen keine Haare wachsen, sind das Gesicht, die Ohren, die Handflächen, die Fußsohlen und der Intimbereich. Die Kommunikation durch Mimik ist der des Menschen sehr ähnlich. Allerdings können wir diese Ausdrücke manchmal falsch interpretieren: Ein Schimpanse zum Beispiel grinst oft aus Angst und nicht aus Freude.

Fortpflanzung
Wenn ein Weibchen fruchtbar ist, paart es sich mit mehreren Männchen. Die Schwangerschaft dauert etwa acht Monate, und in der Regel wird nur ein Junges geboren. In Ausnahmefällen werden auch Zwillinge geboren. Ein junger Schimpanse trinkt 3-5 Jahre lang bei seiner Mutter. Ein Schimpansenweibchen bringt alle 4-7 Jahre ein Kind zur Welt.
Wussten Sie, dass?
  • Schimpansen-DNA zu 98 % identisch mit der menschlichen DNA ist.
  • Ein Schimpanse um ein Vielfaches stärker als wir ist, obwohl er kleiner ist.
  • Die starken Arme eine Spannweite von bis zu 2,7 Metern erreichen können.
  • Länge 70 bis 96 cm
  • Gewicht 20 bis 70 kg
  • Alter Durchschnittlich 40 Jahre. Max. in freier Wildbahn: 55 Jahre. Höchstalter in Gefangenschaft: 60 Jahre, aber es sind auch höhere Alter bekannt
  • Lebensgebiet Afrika
  • Lebensraum Tropische Regenwälder, aber auch Wald-Savannen-Gebiete und Bergwälde
Ernährung
Schimpansen sind Allesfresser und fressen daher sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Sie ernähren sich von reifen Früchten und jungen Blättern, aber auch von Stängeln, Knospen, Rinde, Samen und Harz von Pflanzen. Eine Vielzahl von Insekten, kleinen Wirbeltieren und Eiern ergänzen die tierische Nahrung. Die Männchen fressen im Allgemeinen mehr Fleisch und die Weibchen mehr Insekten. Der Speiseplan kann saisonal variieren, je nachdem, was das Jahr über an Nahrung zur Verfügung steht.
Verhalten und Lebensweise
Schimpansen gehören zu den Menschenaffen, ebenso wie Bonobos, Orang-Utans, Gorillas und Menschen. Ein Schimpanse geht normalerweise auf allen Vieren. Nur wenn er die Hände voll hat oder andere einschüchtern will, geht er auf zwei Beinen. Das Tier ist für seine hohe Intelligenz bekannt. Ein Schimpanse kann zum Beispiel einen Zweig in eine Angelrute verwandeln, die er dann in einen Termitenhügel steckt. Die Termiten beißen den „Eindringling“, und wenn der Schimpanse (vorsichtig) den Zweig herauszieht, ist er voller Termiten, die er essen kann.

Ein Schimpanse kann sich auch merken, welches Mitglied seiner Gruppe ihm geholfen hat, eine Mahlzeit zu bekommen. Zum Beispiel, wenn eine Bananenstaude zu hoch hängt und zwei Schimpansen nötig sind, um sie herunterzuholen. Die Beute wird dann gerecht geteilt.

Die Größe einer Gruppe von Schimpansen variiert enorm. Innerhalb der Gruppe hat jedes Männchen und Weibchen seinen eigenen Platz in der Hierarchie. Die Beziehungen innerhalb einer Gruppe werden regelmäßig durch Imponiergehabe oder sogar durch einen Kampf getestet. Wenn ein Schimpanse eine Weile weg war und zur Gruppe zurückkehrt, kann er mit einer Umarmung und einem Kuss von den anderen Tieren rechnen. Sie haben sich gegenseitig vermisst.

Schimpansen als Haustier

❌ Nicht als Haustier geeignet.

Schimpansen sind große Primaten, die bis zu 70 kg wiegen können. Sie sind stark, territorial und können Menschen durch Bisse und Angriffe schwer verletzen. Zudem können sie gefährliche Zoonosen auf den Menschen übertragen. Ihre komplexen sozialen Strukturen und Beziehungen erfordern den Kontakt zu Artgenossen. Ohne diesen Kontakt leiden sie erheblich, was ihre emotionale und kognitive Entwicklung stark beeinträchtigt. Ihre vielfältigen Lebensräume und Ernährungsbedürfnisse sind in einer häuslichen Umgebung nicht nachzubilden, weshalb sie als Haustiere völlig ungeeignet sind.

Risiken für Menschen

    • Krankheiten

      Schimpansen tragen viele der gleichen Krankheiten wie Menschen und können unter anderem Tuberkulose, HBV, HAV, STLV, Ebola, SIV und Herpesviren übertragen. Außerdem können sie Parasiten (z. B. Entamoeba, Giardia, Balantidium coli) und Bakterien (z. B. Campylobacter, Salmonella, Shigella) auf Menschen übertragen.

    • Verletzungsgefahr

      Schimpansen sind etwa fünfmal stärker als erwachsene Menschen. Angriffe durch Schimpansen können durch schwere Bisse und Kratzwunden zu ernsthaften Verletzungen oder sogar zum Tod führen.

Risiken für Tiere

    • Ernährung

      Schimpansen sind opportunistische Allesfresser und konsumieren über 200 verschiedene Nahrungsmittel, die sie sowohl auf Bäumen als auch am Boden sammeln. Sie sind sogar in der Lage, Werkzeuge zu nutzen, um an Nahrung zu gelangen, und verbringen bis zu 55 % ihrer Wachzeit mit der Nahrungssuche.

    • Lebensraum

      Schimpansen leben in tropischen und subtropischen Wäldern, Savannen, Wäldern und sumpfigen Gebieten. Sie beanspruchen Reviere von durchschnittlich 36 km² und legen täglich 2–3 km zurück.

    • Klima

      Schimpansen sind an tropische und subtropische Klimazonen mit durchschnittlichen Jahrestemperaturen zwischen 14 und 34 °C angepasst. Sie vertragen keine anhaltende Kälte.

    • Sozialverhalten

      Schimpansen leben in Gruppen von 15 bis über 100 Individuen, die alle Altersklassen und Geschlechter umfassen. Ihre soziale Struktur ist das sogenannte „Fission-Fusion“-System: Sie bilden temporäre Untergruppen, deren Größe und Zusammensetzung sich regelmäßig ändern. Beziehungen zwischen Männchen und Weibchen oder innerhalb eines Geschlechts sind oft hierarchisch und können mehrere Jahre andauern. Sie sind stark territorial und bauen jeden Abend ein neues Nest aus Blättern auf Bäumen oder am Boden.

Schimpansen gelten als „stark gefährdet“ (Endangered), und ihre Bestände nehmen weiter ab. Sie sind im Anhang I des CITES-Abkommens gelistet, was ihren Schutz streng reguliert.

Diese Erkenntnisse basieren auf wissenschaftlichen Publikationen. In Ländern wie den Niederlanden und Spanien wird die Haltung aller Primaten als ungeeignet eingestuft und ist gesetzlich verboten.

AAP und Schimpansen

Viele der Schimpansen, die bei AAP landen, wurden aus ihrem natürlichen Lebensraum verschleppt. Sie landen im illegalen Handel, in Zirkussen oder bei Leuten zu Hause. Das Leben dort ist für Schimpansen nicht geeignet, und schlechte Ernährung und ungeeignete Unterbringung sind Teil ihrer Existenz. Oft landen die Schimpansen einsam auf einem Dachboden oder in einer schmutzigen, dunklen Garage, denn je älter sie werden, desto widerspenstiger werden sie.

AAP setzt sich dafür ein, die Gesetzgebung und die Politik in Bezug auf den illegalen Handel und den privaten Besitz von exotischen Tieren zu ändern, unter anderem mit Hilfe einer Positivliste.