Zwei Schwestern aus Baden-Württemberg von ihrem Vater, zu dem kaum Kontakt hatten, ein ganz besonderes Erbstück: Berberaffe Bea als Haustier. Mittlerweile lebt Affe Beatrix bei AAP.
Früher war dies einmal ein kleiner Park mit vielen exotischen Tieren. Mit der Zeit wurden aber alle Exoten verkauft. Alle? Nein, ein dickes Berberaffenweibchen, Bea konnte er nicht loswerden. Sie blieb allein in einem kahlen Käfig zurück. Nach dem Tod des Zoobesitzers erbten die beiden Töchter den Park und damit auch Bea. Da die beiden nicht in der Nähe wohnten, fütterte ein Café-Besitzer Bea täglich mit Resten. Der Mann hatte große Angst vor ihr. Dabei waren die Fütterungen Beas einziger sozialer Kontakt. Einmal konnte Bea ausbrechen. Sie wurden jedoch kurz darauf geschnappt und fiel dabei vom Dach. Die Verletzungen, die sie sich dabei zuzog, wurden, soweit wir wissen, nie von einem Tierarzt gesehen. Die Schwestern beschlossen, dass Bea ein besseres Leben verdiente, und wandten sich an AAP. Sie schämten sich für Beas Zustand.
Haustier Berberaffe mit gebrochenen Knochen
Als wir Bea in Deutschland abholten, sah sie schlimm aus. Sie war pummelig, träge und hatte keine Muskeln. Ihre Zähne waren so schlecht, dass wir die Hälfte sofort ziehen mussten. Außerdem hatte sie einen steifen und verdickten linken Ellbogen, der, wie die Röntgenbilder zeigten, einen komplizierten Bruch aufwies. Da der alte Bruch nie behandelt wurde, musste sie unheimliche Schmerzen gehabt haben. Mit der Zeit sind die Knochen zusammengewachsen, aber sie wird den Arm nie wieder richtig benutzen können. Sie erhält täglich Schmerztabletten, um den Tag zu überstehen.
Freundliches Tier
Bea lebt momentan in AAPs Quarantäne. Sie ist ein freundliches Tier, frisst trotz ihrer halben Zähne gut und hat bereits ein Kilo abgenommen. Da wir schon eine „Bea“ bei AAP hatten, wurde sie in „Beatrix“ umbenannt. Sie macht ihrem neuen Namen alle Ehre und lässt sich wie eine Prinzessin kämen, ist freundlich und interessiert und der Liebling des Quarantäne-Teams. Wir hoffen, sie bald in eine nette Gruppe mit Artgenossen vermitteln zu können.
Ein Berberaffen ist kein Haustier
Wissenswertes über BerberaffenBerberaffen sind sehr soziale Tiere, die in komplexen Gruppenstrukturen leben, die als Haustiere nicht nachgebildet werden können. Ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Futtersuche, Fellpflege und soziale Kontakte können im Wohnzimmer nicht ausgelebt werden. Außerdem haben sie spezielle Ernährungsbedürfnisse, die in einer häuslichen Umgebung nur schwer erfüllt werden können, was häufig zu Unterernährung und Gesundheitsproblemen führt. Gleichzeitig sind Berberaffen nicht ungefährlich. Sobald die Tiere ausgewachsen sind, können sie zu aggressivem Verhalten neigen. Berberaffen sollten daher auf keinen Fall von Privatpersonen gehalten werden.