AAP springt ein bei der Umsetzung des Wildtierverbots in portugiesischen Zirkussen. Eine entsprechende Vereinbarung haben AAP-Geschäftsführer David van Gennep und Vertreter der portugiesischen Behörden am 16. Dezember 2021 in Lissabon unterzeichnet. AAP wird demnach einen Großteil der ehemaligen Zirkustiere aufnehmen oder an andere geeignete Auffangstationen vermitteln.
Aus Gründen des Tierschutzes hatte die portugiesische Regierung im Jahr 2018 Wildtiere in der Manege untersagt, bis 2024 gilt eine Übergangsfrist. Für alle Zirkustiere, die bis dato kein neues Zuhause gefunden haben, hatte AAP Unterstützung angeboten. Die wurde von den allermeisten Zirkussen angenommen. Demnach kommen nun drei Großkatzen (Löwen und Tiger) zur AAP-Auffangstation in Villena (Spanien). Insgesamt 10 Reptilien (Alligatoren, Boas und Pythons) werden aufgeteilt auf die Reptilienauffangstationen in München und Karbin Abentura (Spanien) sowie die FIEB Stiftung (Spanien).

Eine EU-weite Regelung
“Wir sehen uns als Lösungspartner, wenn Länder sich dafür entscheiden, Leid und Ausbeutung von wilden Tieren zu beenden“, sagt AAP-Geschäftsführer David van Gennep. „Die Vereinbarung mit Portugal ist ein wichtiger Meilenstein. Wir appellieren an die EU, endlich Verantwortung zu übernehmen und europaweit den Einsatz von Wildtieren in Zirkussen zu beenden.“
Bis auf Deutschland und Spanien haben alle EU-Staaten sowie das Vereinigte Königreich den Einsatz von Wildtieren im Zirkus eingeschränkt oder ganz verboten (Eurogroup for Animals). Der Transport zwischen Staaten ohne Wildtierverbot ist jedoch immer noch erlaubt, was unnötiges Tierleid und große Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Seit 1997 sind insgesamt 278 gefährliche Vorfälle mit Zirkuswildtieren dokumentiert.
Bevölkerung steht hinter Wildtierverbot
Dank einer Petition, die von mehr als einer Million EU-Bürgern unterzeichnet worden war, hat das Europäische Parlament am 17.12.2021 zum ersten Mal über die Notwendigkeit eines EU-weiten Wildtierverbots debattiert. Ein Vertreter der EU-Kommission erklärte, dass in dieser ethischen Frage die Mitgliedsstaaten selbst aktiv werden müssten. Er ludt Spanien und Deutschland dazu ein, dem Vorbild andere EU-Staaten zu folgen und entsprechende Wildtierverbote zu beschließen.