Unser spanisches Auffangzentrum feiert sein 15-jähriges Bestehen! Am 24. November 2009 eröffnete die weltbekannte Primatologin Dr. Jane Goodall AAP Primadomus, das größte Auffangzentrum für Primaten und Großkatzen in Spanien. Seitdem konnten wir dort über 450 exotische Tiere aufnehmen.
Mehr Platz bei AAP Spanien
AAP Primadomus öffnete seine Türen für Tiere, die zuvor in Almere untergebracht waren, aber aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Probleme schwer zu vermitteln waren. Die ersten Bewohner, eine Gruppe von Schimpansen und Hulmans, kamen 2009 an. Die Anfragen zur Aufnahme von Primaten, insbesondere Berberaffen, stiegen stetig auf mittlerweile durchschnittlich 54 pro Jahr. AAP Spanien hat sich auf die Rehabilitation und Sozialisierung von Berberaffen spezialisiert, die hauptsächlich aus privater Haltung und illegalem Handel gerettet werden.
Erster Berberaffe
2013 kam der Berberaffe Wahid zu AAP. Dieser männliche Berberaffe lebte bei einer Privatperson, die ihn in einen Käfig sperrte, nachdem er mehrfach aus dem Garten entkam. Wahid war der erste von vielen Berberaffen, die bei AAP aufgenommen wurden. Inzwischen lebt er in AAP Primadomus mit einer Gruppe von Artgenossen und kann endlich sein natürliches Verhalten zeigen.
Eine Chance für Großkatzen
Drei Jahre später, 2016, öffnete AAP Spanien auch für Großkatzen wie Tiger und Löwen seine Türen. Dieses Projekt wurde durch einen Beitrag der Nationalen Postleitzahlenlotterie ermöglicht, nachdem wir einen Antrag unter dem Titel „Ein Brüllen um Aufmerksamkeit“ gestellt hatten. Damit wurde AAP das einzige Auffangzentrum in Spanien, das auf die Aufnahme dieser Tiergruppe spezialisiert ist. Von allen seitdem geretteten Großkatzen ist die Geschichte der Löwen Govani und Silas vielleicht die beeindruckendste. Sie wurden 2018 aus einem spanischen Zirkus gerettet. Die Tiere waren extrem mager, hatten Wunden am ganzen Körper und ihre Krallen waren entfernt worden. Zudem hatte Govani vor lauter Stress sogar ein Stück seines Schwanzes abgebissen. Bei AAP folgte ein langer Weg der Genesung, und die beiden Löwen konnten ihre letzten Lebensjahre in Würde verbringen.
Unermüdlicher Einsatz für das Tierwohl
AAP Spanien hat sich zu einem vollwertigen, von CITES anerkannten Auffangzentrum entwickelt. Dank einer eigenen Quarantänestation kann der gesamte Aufnahmeprozess vor Ort durchgeführt werden. 2019 wurde AAP Spanien als offizieller NGO-Partner des „Nationalen Aktionsplans gegen den illegalen Wildtierhandel“ in Spanien ernannt – ein bedeutender Meilenstein. Von den mehr als 380 Tieren, die allein in Spanien gerettet wurden, konnten 307 in unserem spanischen Auffangzentrum rehabilitiert werden. Das entspricht fast 20 % aller Tiere, die AAP seit 2009 in ganz Europa gerettet hat. Etwa die Hälfte der in Spanien geretteten Tiere wurde inzwischen in Gruppen mit Artgenossen sozialisiert und hat ein neues Zuhause bei einem unserer Vermittlungspartner in Europa gefunden.
AAP Spanien In den letzten 15 Jahren…
- Wurden über 450 Tiere bei AAP Spanien aufgenommen, davon 380 direkt in Spanien gerettet.
- Wurden 40 verschiedene Arten beherbergt: 26 Primatenarten, 4 Großkatzenarten und 10 weitere exotische Säugetierarten.
- Fanden 150 Tiere einen dauerhaften Platz in einer neuen Einrichtung.
- 2013: Erstes offizielles CITES-Rettungszentrum.
- 2019: Anerkannte Organisation im TIFIES-Plan.
- 2023: Inkrafttreten des spanischen Tierschutzgesetzes.
Spanisches Tierschutzgesetz
Neben der Aufnahme von Tieren hat AAP Spanien auch zur Verabschiedung des 2023 in Kraft getretenen Tierschutzgesetzes beigetragen. Dieses beinhaltet unter anderem ein Verbot der Verwendung von Wildtieren in Zirkussen und die Entwicklung einer Positivliste für geeignete Haustiere. Diese beiden Gesetzesartikel bringen AAPs Ziel, das Leid exotischer Tiere in Europa zu beenden, zwei große Schritte näher.
„AAP wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, das Tierschutzgesetz zu verbessern. Wir verfolgen die nationalen Entwicklungen genau und tragen zur Erstellung der Positivliste für geeignete Haustiere bei. Zudem unterstützen wir mit unserem Wissen und unserer Erfahrung andere Initiativen in Europa bei der Entwicklung von Positivlisten für Säugetiere.“
Marta Merchán, Public Policy Officer von AAP in Spanien