Illegaler Handel
mit Wildtieren

Gewissenloses Geschäft

Äffchen, Sugar Glider, Löwenbabies – sie alle werden illegal in freier Wildbahn gefangen und verkauft. Sehr viele übrigens nach Deutschland, dem größten Markt für lebende Wildtiere in der EU. Es gibt regelrechte Banden, die sich darauf spezialisiert haben. Warum? Weil diese Form der organisierten Kriminalität sehr profitabel ist. Experten schätzen die Gewinne auf bis zu 20 Milliarden Euro. Jedes Jahr. Das muss sich ändern.

Regierungen auf der ganzen Welt haben sich bereits verpflichtet, den illegalen Handel mit Wildtieren zu bekämpfen. Das ist allerdings keine leichte Aufgabe. So muss der Wildtierhandel etwa polizeilich unterbunden werden. In vielen Ländern fehlt dafür aber schlicht das Geld. Auch Strafen zeigen kaum abschreckende Wirkung. Umso mehr, seit Wildtiere recht anonym über das Internet verkauft werden können. Und abschließend arbeiten die verschiedenen Länder im Kampf gegen den illegalen Tierhandel nur unzureichend zusammen – das ist selbst innerhalb der EU so.

Unsere Lösung: doppelt ansetzen

Zum einen versuchen wir, künftiges Tierleid zu verhindern. Gemeinsam mit der Eurogroup for Animals macht sich AAP deshalb in Politik und Öffentlichkeit für eine Positivliste stark. Darin beurteilen unabhängige Fachleute, welche Tiere als Haustiere geeignet sind und für den Handel infrage kommen. Exotische Tiere zum Beispiel sollten in der Regel nicht zu Hause gehalten werden – und das aus guten Gründen.

Zum anderen helfen wir Tieren, die bereits Opfer von Wildtierhändler:innen sind und von den Behörden beschlagnahmt wurden. Dafür betreibt AAP in Almere (Niederlande) und in Villena (Spanien) zwei hochspezialisierte Auffangstationen für exotische Säugetiere. In Europa gibt es nur wenige Plätze für sie, weshalb viele betroffene Tiere nicht ideal versorgt oder sogar eingeschläfert werden müssen. Das wollen wir ändern. Deshalb setzte AAP sich für mehr Rettungsstationen in der EU sowie einen besseren internationalen Schutz von Wildtieren und bedrohten Tierarten ein.

Sulley und Boo wurden auf einem Flughafen mehr tot als lebendig aufgefunden.

Unsere Empfehlungen

  • AAP hat eine Gruppe internationaler Organisationen angeführt, die für einen besseren Schutz der stark gefährdeten Berberaffen gekämpft hat. Mit Erfolg: Am 4. Oktober 2016 gewährten die Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommens dem Berberaffen den höchsten Schutzstatus. Der Handel mit dieser stark gefährdeten Art kann so besser unterbunden werden.
  • Auf diesem Erfolg haben wir aufgebaut und gemeinsam mit internationalen Organisationen das Projekt Born to be Wild ins Leben gerufen. Damit wollen wir das Überleben dieser stark gefährdeten Art sichern. Das Projekt umfasst ganzheitliche Schutzmaßnahmen, Schulungen für die Vollzugsbehörden, Rettung und Rehabilitation beschlagnahmter Tiere, Schutz und Wiederherstellung des Lebensraums der Berberaffen sowie die Einbeziehung der Anwohner:innen.
  • Zusammen mit der Eurogroup for Animals und der European Alliance of Rescue Centres and Sanctuaries (EARS) haben wir ein Weißbuch für die Rettung von Wildtieren in Europa vorgelegt.

Unsere Erfolge

Hohe Qualitätsleitlinien für Auffangzentren und angemessene Finanzmittel. Nur so können AAP und andere Rettungsorganisationen unsere Rolle im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel optimal erfüllen. Im November 2019 wurde das Weißbuch bei einer Veranstaltung des Europaparlaments den EU-Institutionen und Interessenvertreter:innen vorgestellt.