Ein Affe wird durch einen Gitterzaun gefüttert.

Welt-Zoonosentag

Jedes Jahr am 6. Juli wird der Welt-Zoonosentag gefeiert, um das Bewusstsein für Infektionskrankheiten zu schärfen, die zwischen Tieren und Menschen übertragbar sind – sogenannte Zoonosen.

Diese Krankheitserreger können bakteriell, viral, parasitär oder durch Pilze verursacht sein und durch direkten Kontakt zwischen Mensch und Tier, durch Insekten, Zecken oder sogar über die Umwelt (z. B. über Oberflächen, mit denen ein erkranktes Tier in Berührung gekommen ist) übertragen werden. Bis zu 75 % aller neuen und neu auftretenden Infektionskrankheiten sind zoonotischen Ursprungs – die meisten stammen von Wildtieren. Zudem wurden mindestens 70 verschiedene Zoonosen, von denen einige potenziell gefährlich für den Menschen sind, mit dem Handel von Wildtieren und der Haustierhaltung in Verbindung gebracht.

Umgang mit Zoonosen bei AAP

Bei AAP durchlaufen alle geretteten Tiere zunächst eine Quarantänezeit, in der alle notwendigen Tests durchgeführt werden, um mögliche Krankheiten zu erkennen, die andere Tiere oder Menschen gefährden könnten. Diese Quarantäne kann je nach Tierart mehrere Wochen bis mehrere Monate dauern.

Ein Löwenjunges wird von Tierärzt:innen bei AAP untersucht.
Ein Löwenjunges wird von Tierärzt:innen bei AAP untersucht.
Ein Primat wird von einem Tierarzt untersucht.
Ein Primat wird von einem Tierarzt untersucht.

AAP rettet in Gefangenschaft gehaltene Wildtiere, die anfällig für zoonotische Viren, Bakterien und Parasiten sind. Zwischen 2015 und 2019 stellte sich heraus, dass eines von sieben Tieren, das bei AAP aufgenommen wurde, eine Zoonose trug. Bei Fundtieren steigt diese Zahl sogar auf jedes zweite Tier (50 %). Mehr über die Zoonosen, mit denen AAP konfrontiert ist, kann man in unserem Bericht „Infected & Undetected – Zoonoses and Exotic Pets in the EU“ (2021) erfahren.

Zoonoserisiken begegnen

Der Handel mit Wildtieren zur Haustierhaltung bringt Tiere aus verschiedensten, oft unbekannten Hintergründen unter meist stressvollen Bedingungen zusammen – ein idealer Nährboden für das Entstehen und die Verbreitung von Krankheiten. In Stresssituationen wird das Immunsystem der Tiere geschwächt, was sie anfälliger für Erkrankungen macht und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern begünstigt.

Um Zoonoserisiken zu minimieren, muss der Wildtierhandel – auch jener zur Haustierhaltung – eingeschränkt werden. Deshalb setzt sich AAP intensiv für die Einführung einer EU-weiten Positivliste für Heimtiere sowie für Positivlisten in allen Mitgliedstaaten ein. Eine Positivliste legt fest, welche Tierarten als Heimtiere gehalten werden dürfen. Die Auswahlkriterien sollen sich auf objektive Maßstäbe wie Tierwohl, öffentliche Gesundheit & Sicherheit sowie Umweltschutz stützen.

Weißbüschelaffe Giuli bei AAP.
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