AAP bei der CITES CoP20

Die nächste CITES-Konferenz (CoP20) findet von Ende November bis Anfang Dezember 2025 in Usbekistan statt. Dieses Event bringt Regierungsvertreter, NGOs und andere Interessengruppen aus aller Welt zusammen, um über den internationalen Handel mit Wildtieren und deren Schutz zu beraten.

Animal Advocacy and Protection wird an dieser 20. Konferenz teilnehmen und die Gelegenheit nutzen, drei Side-Events (mit)auszurichten. Damit erreichen wir ein breites Spektrum internationaler Regierungen und Stakeholder und stellen praxisnahe Lösungen vor, um Wildtiere zu schützen und ihr Wohlergehen zu verbessern.

In diesen Side-Events teilt AAP praktische Expertise, Erkenntnisse aus beschlagnahmten und geretteten Tieren sowie konkrete Strategien zur Stärkung des weltweiten Wildtierschutzes.

AAP's Events bei der COP20​

CoP20 Side-Event: Hochstufung für die Freiheit

Am 25. November 2025 veranstalten Animal Advocacy and Protection, Marokko und die Universität Utrecht gemeinsam das Side-Event „Hochstufung für die Freiheit: CITES und nationale Maßnahmen als Erfolgsfaktor für die Berberaffen“

Der internationale Heimtierhandel bedroht weiterhin Wildtiere und treibt den Rückgang vieler Arten in ihren Herkunftsländern voran. Der Berberaffe (Macaca sylvanus) – einst ein häufiges Opfer des illegalen Handels – bietet eine seltene Erfolgsgeschichte, wie koordinierte internationale und nationale Maßnahmen einen Unterschied für eine gefährdete Art machen können.

Dieses Side-Event beleuchtet die Auswirkungen der Hochstufung des Berberaffen in Anhang I von CITES und wie dies eine systemische nationale Reaktion in Marokko ausgelöst hat. Seit 2017 haben verstärkte Kontrollen, Sensibilisierungskampagnen und staatlich geführte Schutzmaßnahmen für Wildpopulationen dazu beigetragen, den illegalen Handel zu reduzieren. Auch die Bedingungen für beschlagnahmte Berberaffen haben sich verbessert, was eine erfolgreiche Rehabilitation und Auswilderung ermöglicht.

Wir stellen einen neuen Bericht vor, der die Wirksamkeit der CITES-Hochstufung und die marokkanische Reaktion bewertet. Die Ergebnisse umfassen wissenschaftliche Daten und politische Analysen und unterstützen diesen Fall als übertragbares Modell für andere vom Heimtierhandel betroffene Arten. Der Fall zeigt die Bedeutung der Kombination aus internationalen Abkommen, starker nationaler Regulierung und politischem Willen.

Die Veranstaltung wird auch die Verantwortung der Verbraucherländer betonen, die Nachfrage nach Wildtieren als Haustiere zu senken. Stärkere nationale Maßnahmen sind entscheidend, um gefährdete Arten zu schützen.

Das Event endet mit einer interaktiven Q&A-Session, um Lehren zu reflektieren und zu diskutieren, wie dieses Modell den Schutz anderer gefährdeter Arten inspirieren kann.

Agenda

12:20 – 12:30 | Begrüßung und Einführung
Moderation: Dr. Mark Jones, Head of Policy, Born Free Foundation

12:30 – 12:45 | Schutz des Berberaffen: Von der CITES-Hochstufung zum nationalen Aktionsplan für den Naturschutz in Marokko
Dr. Latifa Sikli, Service of Ecology and Wild Fauna and Flora Conservation, National Agency of Waters and Forests, Marokko

12:45 – 13:00 | Born to be Wild: Die Reise eines Primaten von der Beschlagnahmung zurück in die Wildnis
Eva Schippers, Head of Rescue and Rehabilitation, AAP Animal Advocacy and Protection

13:00 – 13:15 | Wilderei und Handel mit Berberaffen nach der CITES-Hochstufung
Prof. Dr. Daan van Uhm, Professor für Umweltkriminalität & Associate Professor für Kriminologie, Universität Utrecht

13:15 – 13:35 | Q&A-Session

13:35 – 13:40 | Schlussbemerkungen
Dr. Mark Jones, Head of Policy, Born Free Foundation

Bitte beachten: Die Agenda kann sich kurzfristig ändern.

erberaffe mit Baby auf einem Baum. Berberaffe mit Baby nach der Auswilderung im Tazekka-Nationalpark.

Referentenprofile

Dr. Latifa Sikli, Bereich Ökologie und Schutz der Wildfauna und -flora, Nationale Agentur für Wasser und Wälder, Marokko

Dr. Latifa Sikli, Service of Ecology and Wild Fauna and Flora Conservation, National Agency of Waters and Forests, Marokko
Dr. Latifa Sikli ist Tierärztin (DVM) und Absolventin des Hassan-II-Instituts für Agronomie und Veterinärmedizin. Sie leitet den Bereich Ökologie und Schutz der Wildfauna und -flora bei der marokkanischen Nationalagentur für Wasser und Wälder, wo sie sich für den Schutz und die Wiederherstellung gefährdeter Arten durch Management-, Rehabilitations- und Wiedereinführungsprogramme engagiert. Dr. Sikli ist außerdem nationale Ansprechpartnerin für mehrere internationale Naturschutzabkommen, darunter CITES, CMS, RAMSAR, Bern und AEWA.

Eva Schippers, Leiterin der Abteilung für Rettung und Rehabilitation, AAP Animal Advocacy and Protection

Eva Schippers, Head of Rescue and Rehabilitation, AAP Animal Advocacy and Protection
Eva Schippers bringt fast 25 Jahre Erfahrung im Tierschutz und in der Verhaltensbiologie durch ihre langjährige Arbeit bei AAP mit. Sie begann ihre Karriere als Verhaltensbiologin und leitet heute die Abteilung für Rettung und Rehabilitation, wo sie die Pflege und Genesung einer Vielzahl geretteter exotischer Tiere überwacht. Eva war von Anfang an am Projekt „Born to be Wild“ beteiligt und trägt ihre Expertise in Tierschutz und Wiedereinführungsstrategien bei. Sie leitet derzeit die Rehabilitation und Auswilderung von Berberaffen im Tazekka-Nationalpark in Marokko – eine Initiative, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Naturschutzmaßnahmen verbindet.

Prof. Dr. Daan van Uhm, Professor für Umweltkriminalität und Associate Professor für Kriminologie (Open University/Utrecht University)
Prof. Dr. Daan van Uhm forscht zu verschiedenen Formen von Umweltkriminalität, darunter illegaler Bergbau in Lateinamerika, Wildtierhandel in Südostasien, Abholzung in Zentralafrika und die Kriminalisierung von Ökozid in Europa.

„Hochstufung für die Freiheit“ 

  • Stellt das Projekt Born to be Wild vor, bei dem eine Gruppe von Berberaffen erfolgreich in ihrem natürlichen Lebensraum in Marokko ausgewildert wurde – ein entscheidender Schritt für diese gefährdete Art.
  • Zeigt, wie die Hochstufung in CITES Anhang I (Verbot des internationalen kommerziellen Handels) in Kombination mit starken nationalen Schutzmaßnahmen in Marokko den illegalen Handel eindämmte.
  • Präsentiert den Bericht Poaching and trade of Barbary macaques.
  • Demonstriert, wie die Kombination aus politischer Arbeit, Rettung, Rehabilitation und Auswilderungsprogramm diesen Erfolg möglich machte.
  • Bietet ein praktisches Beispiel für eine vom Heimtierhandel betroffene Art.

Wann: 25. November, 12:15 – 13:45 Uhr
Wo: Raum „Great Bustard“

CoP20 Side-Event: Handel neu denken – Daten im Fokus

Am 27. November 2025 veranstaltet AAP Animal Advocacy and Protection gemeinsam das Side-Event „Handel neu denken: Lösungen zur Stärkung von Wildtierhandelsdaten“.

Begleiten Sie internationale Experten zu einer spannenden Diskussion darüber, wie wir die Überwachung des Wildtierhandels verbessern, Datenlücken schließen und Tools wie TRACES und LEMIS stärken können. Entdecken Sie praxisnahe Lösungen für fundierte Entscheidungen, wirksame politische Maßnahmen, bessere Durchsetzung und optimierte Naturschutzstrategien für alle Arten.

Weitere Informationen zu den Referenten finden Sie auf dieser Seite von Eurogroup for Animals.

Einladung: Handel neu denken – Daten im Fokus

Side-Event „Handel neu denken – Daten im Fokus“ in Kürze

  • Beleuchtet die Herausforderungen bei der Überwachung des globalen Wildtierhandels, bei dem die Datenerhebung oft uneinheitlich oder unvollständig ist.
  • Untersucht, wie gut aktuelle Tools den Wildtierhandel erfassen und wie Datenlücken den Artenschutz und CITES-Entscheidungen beeinflussen.
  • Erforscht praxisnahe Lösungen zur Verbesserung von Rückverfolgbarkeit, Durchsetzung und internationaler Zusammenarbeit.

Wann: 27. November, 17:15 – 18:45 Uhr
Wo: Raum „Central Asian Tortoise“

CoP20 Side-Event: Wildtiere sind keine Heimtiere

Am 29. November 2025 veranstalten AAP Animal Advocacy and Protection und Eurogroup for Animals gemeinsam das Side-Event „Wildtiere sind keine Haustiere: Verantwortungsvolle Heimtierhaltung durch Positivlisten“ während der CITES CoP20.

Der internationale Handel mit Wildtieren für den exotischen Heimtiermarkt stellt eine wachsende Bedrohung für die Biodiversität, das Tierwohl und die öffentliche Gesundheit dar. Diese Veranstaltung beleuchtet, wie CITES und nationale Gesetzgebung zusammenarbeiten können, um Arten besser zu schützen, die häufig als Haustiere gehalten werden, aber für die Gefangenschaft ungeeignet sind.

Mit steigender Nachfrage nach Wildtieren in Privathaushalten sind die derzeitigen Regulierungsansätze oft reaktiv und unzureichend, um das Ausmaß und die Komplexität des Handels zu bewältigen. Positivlisten – die festlegen, welche Arten basierend auf klaren Kriterien wie Tierwohl, ökologischen Auswirkungen und menschlicher Sicherheit als Haustiere geeignet sind – bieten eine proaktive, wissenschaftlich fundierte Lösung.

Experten und politische Entscheidungsträger werden nationale Erfahrungen mit Positivlisten vorstellen und diskutieren, wie diese Instrumente die CITES-Mechanismen ergänzen können, indem sie Herausforderungen auf der Nachfrageseite und Vollzugsdefizite adressieren.

Durch die Präsentation erfolgreicher gesetzgeberischer Ansätze bietet die Veranstaltung konkrete politische Optionen für Vertragsparteien, die den Artenschutz stärken, Tierleid verhindern und die öffentliche Gesundheit schützen wollen. Sie unterstreicht auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen CITES-Behörden, Umweltministerien, Veterinärwesen und dem Gesundheitssektor.

Diese Session bietet eine wichtige Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie internationale und nationale Rahmenbedingungen besser aufeinander abgestimmt werden können, um den Druck auf Wildpopulationen zu verringern und eine verantwortungsvolle Regulierung der privaten Haltung von Wildtieren sicherzustellen.

Agenda

12:20 – 12:30 | Begrüßung und Einführung
Moderation: Katharina Lameter, Public Policy Officer – Special Projects, AAP Animal Advocacy and Protection

12:30 – 12:45 | Lücken schließen: Wie CITES und Positivlisten zusammenarbeiten können
Dr. Mark Jones, Head of Policy, Born Free Foundation

12:45 – 13:00 | Positive by Design: Wie die EU bei verantwortungsvoller Heimtierhaltung führend sein kann
Nicholas Clark, Wildlife Programme Leader, Eurogroup for Animals

13:00 – 13:05 | Stärkung der Rolle der EU im globalen Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel (Videoaufzeichnung)
Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments

13:05 – 13:20 | Positivlisten in der Praxis: Daten, Rettungen und Fallstudien
Michèle Hamers, Public Policy Officer EU, AAP Animal Advocacy and Protection

13:20 – 13:35 | Q&A-Session

13:35 – 13:40 | Schlussbemerkungen
Katharina Lameter, Public Policy Officer – Special Projects, AAP Animal Advocacy and Protection

Referentenprofile

Dr. Mark Jones, Leiter der Politikabteilung, Born Free Foundation

Dr. Mark Jones, Head of Policy, Born Free Foundation
Dr. Mark Jones studierte Veterinärmedizin an der Universität Liverpool und arbeitete viele Jahre im Bereich Fischgesundheit und Krankheitskontrolle, bevor er fünf Jahre lang ausgedehnt reiste und an Rettungs- und Rehabilitationsprojekten für Primaten, Bären, Vögel und Reptilien in Südamerika und Asien arbeitete. Er hat Masterabschlüsse in aquatischer und Wildtiergesundheit sowie langjährige Erfahrung im NGO-Tierschutzsektor. Seit 2014 ist er bei der internationalen Wildtierschutzorganisation Born Free tätig, wo er als Leiter der Politikabteilung ein Team leitet, das sich für progressive Gesetzgebung und Politik im Bereich Wildtierschutz, Management und Handel sowie das Wohlergehen freilebender und gefangener Wildtiere einsetzt.

Nicholas Clark, Leiter des Wildtierprogramms, Eurogroup for Animals

Nicholas Clark, Wildlife Programme Leader, Eurogroup for Animals
Nicholas Clark stammt aus dem Vereinigten Königreich, lebte jedoch in Spanien und Brüssel. Er studierte Zoologie und hat einen Master in Humanökologie, wobei er sich darauf spezialisiert hat, Wissenschaft und die Meinungen verschiedener Interessengruppen zu nutzen, um fundierte und verantwortungsvolle Politik zu gestalten. Nick war unter anderem Schulleiter, Fürsprecher für nachhaltige Entwicklung und ist heute Wildtierexperte bei Eurogroup for Animals. Er ist überzeugt, dass wir die Art und Weise ändern müssen, wie Menschen die Natur nutzen, um ihren Wert für sich selbst zu erkennen.

Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments

Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments (ÖDP)
Manuela Ripa ist Volljuristin und vertritt die Ökologisch-Demokratische Partei im Europäischen Parlament als Teil der EVP-Fraktion. Sie ist Vollmitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung (CULT) und stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI), öffentliche Gesundheit (SANT) sowie Frauenrechte und Gleichstellung (FEMM). Sie ist Vizepräsidentin der Intergruppe für Tierschutz und leitet eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe zu nachhaltigen Ernährungssystemen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Tierschutz, Verbraucherschutz, gesunde Ernährung und ökologische Nachhaltigkeit. Im Parlament war sie u. a. Berichterstatterin für die ENVI-Stellungnahme zum Wohlergehen von Katzen und Hunden, Mitberichterstatterin für die Resolution zu CITES CoP20 und wird Co-Vorsitzende der Delegation des Europäischen Parlaments zur CITES COP20 sein.

Michèle Hamers, Referentin für EU-Politik, AAP Animal Advocacy and Protection

Michèle Hamers, Public Policy Officer EU, AAP Animal Advocacy and Protection
Michèle Hamers ist Tierschutzwissenschaftlerin, spezialisiert auf das Wohlergehen gefangener Wildtiere und entsprechende Politik. Sie hat einen Master in Tierbiologie und Tierschutz von der University of Essex (UK). Sie ist anerkannte europäische Biologin, registrierte Wissenschaftlerin bei der Royal Society of Biology und Master-Herpetologin. Als Expertin mit über zehn Jahren Erfahrung im Bereich gefangener Wildtiere hat sie vor Regierungsausschüssen ausgesagt und ihre Arbeit wurde regelmäßig in den Medien vorgestellt. Seit letztem Jahr arbeitet sie in Brüssel an EU-Politiken zum Wildtierhandel.

„Wildtiere sind keine Heimtiere“ 

  • Beleuchtet, wie der Heimtierhandel mit Wildtieren Tierwohl, Biodiversität und sogar die menschliche Gesundheit gefährdet.
  • Zeigt, wie CITES und nationale Gesetze kombiniert werden können, um Arten besser zu schützen, die nicht als Haustiere geeignet sind.
  • Teilt Erfahrungen aus Ländern, die wissenschaftlich fundierte Positivlisten eingeführt haben, um Heimtierhaltung sicherer und verantwortungsvoller zu machen.

Wann: 29. November, 12:15 – 13:45 Uhr
Wo: Raum „Central Asian Tortoise“

Warum CITES wichtig ist

CITES ist das einzige rechtsverbindliche Instrument zur Regulierung des internationalen Wildtierhandels. Es bietet einen international anerkannten Rahmen, um sicherzustellen, dass der Handel mit Wildtieren und Pflanzen das Überleben der Arten nicht gefährdet.

Durch die Schaffung eines globalen Rahmens für den legalen Wildtierhandel ermöglicht CITES die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, liefert wichtige Informationen und fördert nachhaltige, verantwortungsvolle Handelspraktiken. Zudem soll sichergestellt werden, dass internationaler Handel die Naturschutzziele unterstützt.

Obwohl CITES kein Tierschutzabkommen ist, trägt es dazu bei, Ausbeutung und damit verbundenes Leid zu verringern. Es setzt Standards und gibt Leitlinien zu Themen wie Transport und Haltung lebender Tiere – einschließlich der Unterbringung beschlagnahmter Tiere.

Leider ist nur ein Bruchteil der Arten formell durch Handelsregelungen geschützt. Heute unterliegen etwa 6.610 Tierarten (weniger als 10 % aller beschriebenen Tierarten) den CITES-Maßnahmen.

CITES – Ein internationales Abkommen zum Schutz der Wildtiere

Wildtiere in Not und wie CITES helfen kann

Jedes Jahr werden Millionen Wildtiere aus ihrer natürlichen Umgebung entnommen oder in Gefangenschaft gezüchtet und als Haustiere verkauft. Viele leiden enorm – eingepfercht in winzige Käfige, über weite Strecken transportiert oder in Zuchtprogramme gezwungen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen. Dieser Handel gefährdet nicht nur das Tierwohl, sondern kann auch Krankheiten von Wildtieren auf Menschen übertragen.

Das Ausmaß ist enorm: Der Wildtierhandel ist Milliarden Euro wert. Für manche Arten sind die Folgen verheerend – Bestände schrumpfen, Lebensräume verschwinden, und das Aussterben wird zur realen Bedrohung.

Hier setzt CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) bzw. das Washingtoner Artenschutzübereinkommen an. Durch klare Regeln, welche Arten gehandelt werden dürfen und unter welchen Bedingungen, soll CITES Übernutzung verhindern und Wildtiere vor nicht nachhaltigem Handel schützen.

Die Rolle und Wirkung von AAP

AAP verfügt über einzigartige Einblicke in den legalen und illegalen Wildtierhandel sowie die Folgen für Tierwohl, Naturschutz und öffentliche Gesundheit – dank unserer praktischen Erfahrung mit geretteten und beschlagnahmten Tieren.

Durch CITES sind wir bei internationalen Verhandlungen dabei, arbeiten mit Regierungen und Experten zusammen, um den Wildtierschutz zu gestalten und unsere Praxiserfahrungen einzubringen.

Unser Engagement ermöglicht uns:

  • Praxisnahe Erkenntnisse aus Rettungsarbeit und beschlagnahmten Tieren in globale Richtlinien einzubringen.
  • Bewusstsein für höhere Tierschutzstandards zu schaffen.
  • Internationale Politik zum Heimtierhandel mit Wildtieren mitzugestalten.
  • Für praktische Lösungen wie Positivlisten, strengere Regeln für Zucht in Gefangenschaft und bessere Durchsetzung bestehender Vorschriften zu werben.
  • Die Zusammenarbeit mit Regierungen, NGOs und Vollzugsbehörden in Europa zu stärken.

Durch unsere direkte Teilnahme an diesen Verhandlungen sorgt AAP dafür, dass globale Handelsregeln auf praktischer Erfahrung basieren – und so einen spürbaren Unterschied für Wildtiere und ihr Wohlergehen machen.

Der grüne Meerkatze Sjaakie war an eine Kette gebunden und ganz allein auf einem dunklen Dachboden eingesperrt.
Als Baby wurde Schimpansin Marria aus der Wildnis gestohlen, um von einer portugiesischen Familie als Haustier gehalten zu werden. Sie lebte 13 Jahre lang bei dieser Familie.

Wie CITES funktioniert

Arten werden je nach Gefährdungsgrad und erforderlichen Handelsmaßnahmen in eine von drei CITES-Listen (Anhängen) aufgenommen:

Anhang I – Höchster Schutz

  • Arten sind grundsätzlich vom internationalen kommerziellen Handel ausgeschlossen.
  • Beispiele: Alle Menschenaffen, Tiger, viele Papageien.
  • Ausnahmen sind begrenzt und können für wissenschaftliche Forschung oder zoologische Einrichtungen erlaubt sein.

Anhang II – Kontrollierter Handel

  • Handel ist erlaubt, muss aber nachhaltig sein.
  • Exportländer müssen sicherstellen, dass der Handel die Art oder ihre Rolle im Ökosystem nicht gefährdet.
  • Beispiele: Löwen, nicht in Anhang I gelistete Affen, Landschildkröten, Chamäleons.

Anhang III – Nationale Regelungen

  • Arten, die von einem einzelnen Land geschützt werden, werden überwacht; jeder Handel aus diesem Land erfordert Dokumentation.
  • Beispiele: Schleichkatzen, Goldschakale und mehrere Fuchsarten aus Indien, Ameisenbären aus Guatemala, Agutis aus Honduras, Erdferkel aus Botswana.

Weitere Informationen zu CITES

Was ist die Positivliste?
Die aktuellen Haustiergesetze können nur langsam auf Probleme reagieren. So entstehen Gefahren für Tiere und Menschen.
Auswilderung
In zwei Nationalparks in Marokko engagiert sich AAP für den Schutz der gefährdeten Berberaffen und ihre Rückkehr in die Wildnis.