Born to be Wild:
Ifrane Nationalpark

Ranger:innen wachen Tag und Nacht über die größte – und letzte – Population wildlebender Berberaffen.

Ifran Nationalpark: Der Lebensraum der Berberaffen

Das erste Born to be Wild-Projekt, das AAP 2017 gemeinsam mit IFAW sowie zahlreichen engagierten Organisationen und Behörden ins Leben rief, konzentrierte sich auf den Ifrane-Nationalpark in Marokko. Hier leben 80 % der verbliebenen wildlebenden Berberaffen. Seit 2017 verhindern die Ranger:innen des Parks erfolgreich das Verschwinden dieser Tiere – mit Erfolg: Die Population wächst wieder!

Der Ansatz im Ifrane Nationalpark

Im Zentrum des Projekts steht ein engagiertes Ranger-Team im Ifrane-Nationalpark, einem Naturschutzgebiet im Mittleren Atlasgebirge. Die Ranger:innen patrouillieren Tag und Nacht, um illegale Aktivitäten aufzudecken und die 15 Gruppen von Berberaffen zu überwachen, die in der Nähe der touristischen Zonen des Parks leben. Sie hören auch den Anliegen lokaler Obstbauern zu und klären Tourist:innen auf.

Zusätzlich führen die Ranger:innen Unterrichtseinheiten an Schulen rund um den Nationalpark durch, um Schüler:innen über die Bedeutung der Berberaffen aufzuklären. Auch lokale Behörden werden geschult – sie lernen, wie man beschlagnahmte Tiere fachgerecht konfisziert und erfahren mehr über internationale Abkommen wie CITES.

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Die Beobachter:innen im Nationalpark führen genaue Aufzeichnungen über die Gruppengrößen der Berberaffen. Noch vor 10 bis 15 Jahren verschwand etwa die Hälfte aller Jungtiere aus den Gruppen, die in der Nähe touristischer Gebiete lebten. Heute zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend: Im Vergleich zu damals haben sich die am stärksten betroffenen Gruppen mehr als verdoppelt. Ein großartiges Ergebnis der Arbeit im Ifrane-Nationalpark.

In den ersten drei Jahren von Born to be Wild (2017–2020) wuchs die Population jährlich um 9,5 %. Insgesamt ist die Zahl der beobachteten Tiere um 32 % gestiegen – das entspricht einem Plus von 86 Berberaffen. Der tatsächliche Effekt ist vermutlich noch größer, da sich einige Gruppen durch das Wachstum aufgespalten und neue Gebiete erschlossen haben, die derzeit nicht wissenschaftlich erfasst werden.

Hinter diesen Zahlen stehen viele außergewöhnliche Geschichten.
Im November 2019 zum Beispiel beobachteten Süßwarenverkäufer im Park, wie ein junger Berberaffe in ein Auto verfrachtet wurde. Sie wussten, was zu tun war – und dank der Zusammenarbeit mit den Behörden, der Polizei und den Scouts konnten die Wilderer innerhalb von 24 Stunden gefasst, bestraft und das Jungtier in seine Gruppe zurückgebracht werden. In einem anderen Fall verhinderten Ranger:innen einen Schmuggelversuch, nachdem aufmerksame Dorfbewohner:innen sie alarmiert hatten. Die abschreckende Wirkung solcher Einsätze – die während des Projekts regelmäßig vorkamen – hat maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

Dank einer Vereinbarung mit dem marokkanischen Wasser- und Forstwirtschaftsministerium konnten die Ranger:innen außerdem die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden verbessern. Im Kampf gegen illegale Abholzung wurden vielversprechende Ergebnisse erzielt, und die örtliche Polizei erhielt vielfältige Unterstützung. Auch zahlreiche Lagerfeuer wurden gemeinsam mit der Feuerwehr gelöscht, um weiteren Lebensraumverlust zu verhindern.

Wie geht es im Ifrane Nationalpark weiter?

Die von den Ranger:innen gesammelten Daten lieferten wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Population der Berberaffen im Ifrane-Nationalpark. Dabei wurden unter anderem der Einfluss des Tourismus auf die Berberaffen, ihre Interaktionen mit Menschen, die Wirkung der tourismusbezogenen Aufklärungsarbeit der Ranger:innen sowie ein besonderer Fall – ein von einer benachbarten Gruppe adoptiertes Makakenbaby – dokumentiert.

Diese Erkenntnisse wurden bereits in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht bzw. befinden sich aktuell in Publikation. So kann die Wirksamkeit des Projekts belegt werden. Gleichzeitig ermöglichen die Ergebnisse fundierte Empfehlungen für den weiteren Schutz des Berberaffen und anderer gefährdeter Arten.

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