Tierleid bei exotischen Haustieren
Exotische Tiere haben hohe Ansprüche, die als Haustier nicht erfüllt werden können, sodass die Tiere leiden müssen.
Kein Kuscheltier
Wie Menschen haben auch Tiere Ansprüche an ihre Umgebung, ihre Pflege und ihren Umgang. Da exotische Tiere aus anderen Regionen kommen und nicht domestiziert sind, sind diese Ansprüche sehr hoch. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, braucht es viel Geld und spezielle Kenntnisse. Für Privatpersonen werden exotische Tiere daher schnell zu einer großen Belastung.
Oft werden exotische Tiere als süße, kleine Jungtiere angeschafft. Diese wachsen schnell und werden immer anspruchsvoller und kräftiger. Plötzlich steht ein ausgewachsenes Wildtier im Wohnzimmer, das gar nicht mehr so niedlich ist. Ohne den richtigen Lebensraum werden diese Tiere zur Gefahr für ihre Besitzer und sich selbst.
Diese Doppelbelastung aus Kosten und extremen Pflegeansprüchen führt allzu oft zu einer Überforderung der Halter. Die Tiere werden vernachlässigt, misshandelt oder eingesperrt. Viele der von AAP aus Privathaushalten geretteten Tiere weisen gesundheitliche Probleme oder Verhaltensstörungen wie Selbstverstümmelungen auf.
Die Besitzer hatten dabei mit nur wenigen Tieren angefangen und dann die Kontrolle verloren. Die Degus vermehrten sich rasant und wurden dann ihrem Schicksal überlassen. In der Natur hätten sich vier bis acht Degus als Familie ein Gebiet von über 200 Quadratmetern geteilt. Als Haustiere mussten sie in einem kleinen Aquarium dahinsiechen.

Löwen und Tiger im Sale
Der Handel mit exotischen Tieren ist erschreckend unreguliert. Selbst vom Aussterben bedrohte Tierarten können problemlos über das Internet bestellt werden. Gleichzeitig gibt es keinerlei Aufklärung über die Verantwortung und die Gefahren, die mit dem Kauf eines solchen Tieres verbunden sind. So wird im Verkaufstext aus einem Wildtier schnell ein kuscheliges Haustier.
Für den Kauf von exotischen Haustieren ist dabei kein Sachkundenachweis erforderlich. Jeder Mensch kann einen Löwen im Internet bestellen. Die Tierschutzorganisation Pro WildLife hat sich den Handel von exotischen Tieren im Internet angeschaut und festgestellt, dass alleine über 2000 exotische Säugetiere pro Jahr verkauft werden – Tendenz steigend. Weitere Informationen gibt es in der Studie: „Endstation Wohnzimmer“.