Die letzten ihrer Art

Viele exotische Tiere sind vom Aussterben bedroht.
Trotzdem finden sich immer wieder Exemplare,
die als Haustiere gehalten werden.

Artenschutz

Der Wildtierhandel stellt aufgrund der Nachfrage nach exotischen Tieren ein Problem für den Tier- und Artenschutz dar. Obwohl es in Deutschland verboten ist, Wildtiere zu fangen, dürfen ausländische Wildfänge weiterhin verkauft werden. Die Nachfrage nach exotischen Haustieren zerstört so die Artenvielfalt in anderen Ländern. 

Bereits 2020 zeigte eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz, dass gefährdete Tierarten über Onlinehandel und soziale Netzwerke bezogen werden. Die Studie beobachtete verschiedene Plattformen über ein Jahr und verzeichnete über 200 Tierarten mit Gefährdungspotenzial. Insgesamt wurden mehr als 100.000 Tiere angeboten.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Informationsmaßnahmen zwar helfen, aber nicht ausreichend sind. Handelseinschränkungen und Kontrollen sind notwendig. Die Umstellung auf eine Positivliste könnte, so die Studie, den Artenschutz im Tierhandel gewährleisten, da dann nur noch Arten gehandelt werden dürften, die nachweislich nicht gefährdet sind.

Als Babys der Mutter geraubt
Kurz nach ihrer Geburt wurden Elsa und Marley ihrer Mutter entrissen und im Internet als Schoßkätzchen verkauft. Dann kamen die jungen Löwen nach Deutschland. Statt als Herrscher der Savannah verbrachten sie ihr Leben in einem kleinen Bretterverschlag.

Doch zum Glück konnten die beiden entkommen. Passanten entdecken die verängstigten Geschwister und riefen die Feuerwehr. Das Veterinäramt kam hinzu und es stellte sich raus, dass der Besitzer keine Papiere für die Löwen hatte.

Nach einem Zwischenstopp im Magdeburger Zoo landeten Elsa und Marley bei AAP in Spanien. Hier durften sie endlich wieder Löwen sein.

Privater Artenschutz funktioniert nicht

Für die Erhaltung von Tierarten ist die Zucht in Gefangenschaft sehr wichtig. Untersuchungen zeigen jedoch, dass es dazu Profis bedarf. Tiere aus privater Haltung eignen sich in der Regel nicht für eine Auswilderung. Spezialisierte Zoos oder Reservate sind jedoch für die Arterhaltung entscheidend und sehr erfolgreich.

Oft wird auch die Lebenserwartung in Gefangenschaft thematisiert. Da es keine natürlichen Feinde gibt, ist die Lebenserwartung einiger Tierarten in Gefangenschaft tatsächlich höher als in freier Wildbahn. Leider gilt dies nur für wenige Tierarten. Eine wissenschaftliche Studie hat jedoch gezeigt, dass die Lebenserwartung von Tieren in Gefangenschaft deutlich niedriger sein kann. Tiere, die in freier Wildbahn bis zu 120 Jahre alt werden können, sterben in Gefangenschaft bereits innerhalb eines Jahres.

Born to be Wild

Baby-Berberaffen werden von Wilderern aus der Natur gerissen und illegal verkauft.


Born to be Wild ist ein internationales Artenschutzprojekt, um das Überleben der Berberaffen zu sichern. AAP hat das Projekt 2018 in enger Zusammenarbeit mit dem IFAW (International Fund for Animal Welfare) und vielen anderen Organisationen ins Leben gerufen.

Weitere Probleme mit exotischen Haustieren:

Gefahr

Exotische Tiere können Menschen verletzen oder Krankheiten übertragen.

Invasivität

Die heimische Flora und Fauna wird durch fremde Spezies dauerhaft geschädigt.