Marley und Elsa: an den Meistbietenden verkauft

Eines Tages erhielt AAP eine unglaubliche Nachricht: In Deutschland schien ein Mann zwei kleine Löwen zu Hause bei sich zu haben. Als AAP davon erfuhr, haben wir den deutschen Behörden sofort unsere Hilfe angeboten. Nach einem unglaublich stressigen Start in ihr Leben sind die Löwen inzwischen sicher bei AAP angekommen.

AAP-Geschäftsführer David van Gennep: „Diese Tiere haben in ihrem kurzen Leben mehr von Europa gesehen als der durchschnittliche Weltbürger. Jetzt ist es Zeit, dass sie sich ausruhen.“

Trotz ihres jungen Alters haben die Welpen Marley und Elsa schon viel erlebt. Als sie gerade erst das Licht der Welt erblickt hatten, wurden sie ihrer Mutter entrissen. Kaum von dem Schock erholt, traten sie ihre lange Reise von Rumänien nach Deutschland an. Van Gennep: „Es ist fast unvorstellbar, dass so etwas im Jahr 2016 noch passiert, aber die beiden Jungtiere wurden im Internet zum Verkauf angeboten. Am Ende wurden sie an den Meistbietenden verkauft. So wurde ein bizarrer Jungentraum wahr, und zwar auf dem Rücken zweier unschuldiger kleiner Löwen.

Total verängstigt
In Deutschland angekommen, wurden Marley und Elsa in einem kleinen Zimmer des Hauses versteckt. Die beiden unternehmungslustigen Jungtiere waren offensichtlich nicht begeistert und konnten schnell entkommen. Schaulustige fanden die verängstigten Welpen und riefen die Feuerwehr zu Hilfe. Der Feuerwehr gelang es, sowohl die Schaulustigen als auch die Löwen zu beruhigen und die Tiere zu ihrem Besitzer zurückzubringen. Dass die Welpen so verängstigt waren, ist logisch, sagt van Gennep. „Marley und Elsa wurden ihrer Mutter viel zu früh weggenommen und seitdem von Ort zu Ort geschleppt. Das bedeutet eine Menge Stress für die Tiere. Vor allem Elsa ist sehr ängstlich. Oft versteckt sie sich hinter dem größeren Marley, während er versucht, sie zu beschützen.

Welpen Marley und Elsa, noch in Deutschland

Vielleicht bekamen die Behörden aufgrund dieser Flucht irgendwann Wind von der Sache. Es stellte sich heraus, dass der Besitzer nicht die richtigen Papiere hatte, woraufhin Marley und Elsa beschlagnahmt wurden. Eine sehr gute Entwicklung, die jedoch ein neues Dilemma mit sich brachte: Wohin mit den beiden? Sie wurden in den deutschen Zoo Magdeburg gebracht – eine Übergangslösung. Der Zoo war gerne bereit zu helfen, hatte aber keinen Platz für die Welpen, so dass sie mehrmals umziehen mussten. Als AAP von dieser Situation erfuhr, taten sie sofort alles, um ein sicheres und stabiles Zuhause für die Tiere zu schaffen.

Endlich Ruhe
Unser spanisches Rettungszentrum Primadomus wurde für die beiden neuen Bewohner vorbereitet, wo sie nach einer aufregenden Reise ankamen. David: „Jetzt können sie sich endlich ausruhen, und das ist auch dringend nötig. In ihrem kurzen Leben haben sie mehr von Europa gesehen als der durchschnittliche Weltbürger.“ Natürlich war das neue Zuhause noch gewöhnungsbedürftig, aber das hielt die beiden nicht davon ab, bereits behutsam auf Erkundungstour zu gehen. Natürlich mit Marley voran und Elsa hinterher.

Internethandel
Dass so etwas heute in einem westeuropäischen Land passieren könnte, mag unglaublich klingen. Doch Marley und Elsa sind keine Ausnahme, weiß Van Gennep. „Unzählige Tiere sind, genau wie diese Welpen, Opfer des Internethandels. Die Händler suchen die Grauzone dessen, was erlaubt ist und was nicht, und die Tiere sind die Opfer davon. Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, warum AAP nicht nur Tiere aufnimmt, sondern sich auch für bessere Gesetze und Vorschriften einsetzt. Nur so können wir diesen Praktiken ein Ende setzen.“

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