Ist eine auffällige Katze das neue Statussymbol?

Genauso wie es Trends in der Mode und in der Musik gibt, sehen wir bei AAP auch Trends bei der Art der Tiere, die die Menschen sich ins Haus holen. Wir erkennen diese Tendenzen daran, dass bestimmte Tierarten auffallend häufig auf unsere Warteliste kommen. Seit ein paar Monaten sehen wir wieder einen solchen Trend: auffällige Katzen.

Dazu gehören Wildkatzen wie Servale, Karakale und Ginsterkatzen, aber auch Hybridkatzen. Dabei handelt es sich um Mischungen von Katzen untereinander oder mit Hauskatzen. Je mehr sie wie ein echter Gepard aussehen, desto besser. Aus diesem Grund tauchen insbesondere Servale immer häufiger nicht nur in den Nachrichten sondern auch unter den Aufnahmeanträgen bei AAP auf. Jahrelang haben wir diese Wildkatzen nur gelegentlich bei uns gesehen, aber jetzt stehen nicht weniger als 16 Servale auf der Liste. Etwa die Hälfte stammt aus den Niederlanden, der Rest aus Belgien und Frankreich. Und wir reden hier nur von einer Katzensorte und einem Rettungszentrum. Vor kurzem wurden zwei junge Servale (twee jonge servals) zu AAP gebracht, die aufgrund unzureichender Pflege verwachsen waren. Sie sind nun für den Rest ihres Lebens gezeichnet.

Alternative für einen Tiger

Wurde dieser Trend durch den populären Film Tiger King noch verstärkt? Der Netflix-Hit zeigt die bizarre Welt dubioser amerikanischer Zoos, in denen die Besucher gegen eine Gebühr Welpen streicheln dürfen. Es ist gut möglich, dass viele Menschen nicht mitgekriegt haben, wie viel Leid hinter diesen Parks steckt. Ein Tiger ist hier nicht erlaubt, wie wäre es also mit „dem Nächstbesten“? Ein niedlicher Welpe wird im Internet gekauft und dann kann man damit ordentlich auf Instagram punkten. Erst wenn das Tier größer wird, merken die Leute, dass das einst so niedliche Tier sehr anstrengend und stark geworden ist. Und eigentlich nicht mehr zu Hause zu halten ist.

Cooles Image Könnte es auch etwas mit der Ausstrahlung gefährlicher Tiere zu tun haben? So wie es einem in der Vergangenheit ein „gefährliches“ Image verlieh, wenn man mit einem Pitbull über die Straße ging? Der Fußballer und Rapper Memphis Depay, der behauptet, ein großer Löwenfan zu sein, hat bei den Aufnahmen zu einem Musikvideo (muziekclip) ein Ligerbaby benutzt und Fotos mit dem Tier in seinen sozialen Medien (sociale media) veröffentlicht. Verstärkt es das eigene Image, wenn man sich zusammen mit einem wilden Tier abbilden lässt? Dann soll man es doch bitte bei einer Tätowierung auf dem Rücken belassen und sein Imageproblem nicht auf dem Rücken eines wehrlosen Tieres aufarbeiten.

‘Trophy pet’
Kürzlich wurde eine Savannah-Katze in der ‘billionaire’s row’, einem Viertel für Wohlhabende im Norden Londons, gefunden. Mit dem Status kommt der Reichtum, und bei einem Preis von 10.000-13.000 (kostprijs van 10.000-13.000 ) Euro sind diese schönen Tiere nur denjenigen vorbehalten, die sie sich leisten können. Das ist nicht nur cool, sondern auch eine Möglichkeit, seinen Reichtum zur Schau zu stellen.

Auch in den Niederlanden werden Servale, Rohrkatzen, Ginsterkatzen und alle Arten von Mischformen gehalten. Mit allen Risiken, die damit verbunden sind, wenn sie entkommen und mit Menschen oder einheimischen Tieren in Berührung kommen. Dies geschah vor kurzem mit einem tödlichen Ausgang für ein Kaninchen. AAP hält Servale als Haustiere für ungeeignet und setzt sich für die rasche Einführung einer Positivliste ein, damit klar wird, welche Haustiere gut und sicher zu halten sind. Servale und verwandte auffällige Katzen gehören nicht dazu. Jeder, dem die Tiere wirklich am Herzen liegen, wird diesen Wildtieren ein besseres Leben gönnen als in einem Käfig im Garten.

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