Nach dem Tod ihres Besitzers brauchten acht infizierte exotische Haustiere aus Deutschland sofort Hilfe. AAP konnte den Pavianen helfen.
Infizierte Haustiere ohne Besitzer
In einer kleinen Stadt in Norddeutschland hielt ein Restaurantbesitzer mehrere Primaten. Als er starb, verkaufte seine Familie das Haus und konnte sich nicht mehr um die Tiere kümmern: Acht Olivenpaviane im Alter von 18 Monaten bis 12 Jahren. Alle waren in Gefangenschaft geboren worden, da der Besitzer sich nicht um Empfängnisverhütung gekümmert hatte. Die Familie behauptete, alle Tiere seien gesund. Bei der Aufnahme in die AAP ergab die Gesundheitsuntersuchung jedoch das Gegenteil.
Pavine mit Zoonosen
Alle Paviane waren mit verschiedenen Zoonosen infiziert, die Bauchschmerzen und Durchfall verursachten. Da der ehemalige Besitzer ein Restaurant betrieb, ist sind diese Infektionskrankheiten besonders problematisch. Durch den Kontakt von kranken Tieren, Essen und Kunden hätten viele Menschen geschadet werden können. Vier Paviane waren mit dem STLV-Virus infiziert. Ein Virus das normalerweise nur bei wilden Primaten vorkommt und beim Menschen zu Leukämie (Blutkrebs) führen kann. Die STLV ist unheilbar und hat eine Inkubationszeit von bis zu 40 Jahren. Infizierte wissen also teils nicht von ihrer Krankheit bis diese sich ausbildet.


Die Zukunft der infizierten Haustiere
Der Affengruppe geht es gesundheitlich gut. Es zeigen sich keine Symptome. Trotzdem ist es schwierig, ein neues Zuhause für sie zu finden. Aufgrund ihrer Infektion können sie nur an spezialisierte Einrichtungen gehen, von denen es wenige gibt. Andere Artgenossen oder das Pflegepersonal könnten sie sonst anstecken. AAPs Team ist daher immer noch auf der Suche, um Kieran und den anderen Pavianen aus Norddeutschland eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
AAPs Affeninsel
In der Zwischenzeit hat die Gruppe viel Spaß in einem wunderschönen Gehege auf unserer Affeninsel. Insbesondere Kieran hat hier seinen Lieblingsplatz auf einem Holunderzweig gefunden. Anfangs konnte der Ast ihn noch mühelos tragen, aber mittlerweile ist Kieran schwerer geworden und der Ast biegt sich immer mehr. Trotzdem genießt Kieran immer noch den erhöhten Ausblick auf seine Gruppe.

Probleme mit einer Positivliste verhindern
Da derzeit ein neues Tierschutzgesetz erarbeitet wird, appelliert AAP an die Politik: Es bietet sich die einmalige Chance, Zoonosen und andere Probleme mit Exoten endlich zu lösen. Mit einer Petition empfiehlt AAP die Einführung einer Positivliste für Haustiere. Diese Liste definiert bundesweit, welche Tierarten als Haustiere geeignet sind und gehalten werden dürfen. Unabhängige Experten bestimmen die zulässigen Tierarten und können dabei Kriterien wie Tiergesundheit, Sicherheit und Artenschutz berücksichtigen.