Weißbüschelaffen

(Callithrix jacchus)

Lebensgebiet und Lebensraum

Weißbüschelaffen sind Meister der Anpassung. Mit ihren Krallen können sie sich selbst im dichten brasilianischen Regenwald schnell bewegen. Dort leben sie vor allem auf Bäumen und kommen nur selten auf den Boden. Aber auch außerhalb ihres natürlichen Lebensraums kommen die Äffchen bestens zurecht und werden deshalb auch in Parks und Gärten regelmäßig gesichtet.

Erscheinung
Ihren Namen verdanken die Tiere den charakteristischen weißen Büscheln an den Ohren. Sie gehören zu den kleinsten Affenarten und wiegen mit rund 300 g nicht viel mehr als ein Päckchen Butter. Männchen und Weibchen sind etwa gleich groß; ihr schwarzweiß gestreifter Schwanz ist bis zu eineinhalb Mal so lang wie ihr Körper. Weißbüschelaffen gehören zu den Krallenaffen und haben nicht nur eindrucksvolle Krallen, sondern auch scharfe, gebogene Eckzähne.

Fortpflanzung
Während der fruchtbaren Zeit paart sich ein Weibchen mit mehreren Männchen. Nach rund 148 Tagen Tragezeit bringen Weißbüschelaffen in der Regel eineiige Zwillinge oder sogar Drillinge zur Welt. Neben dem Vater tragen auch andere Familienmitglieder Verantwortung für die Jungen. Sie bringen den Kleinen zum Beispiel bei, wie sie in Zukunft gute Eltern oder Versorger werden können.
Wussten Sie, dass?
  • Weißbüschelaffen geben Laute von sich, die an Vögel erinnern.
  • Länge Männchen 53-73 cm, Weibchen 43-58 cm.
  • Gewicht 4,7 bis 10,9 kg
  • Alter bis zu 26 Jahre.
  • Lebensgebiet Indonesien, Brunei, Thailand und Malaysia.
  • Lebensraum Flachland und Wälder.
Ernährung

Die Tiere mögen vor allem Baumharz, Früchte, Samen, Blumen und Nektar, aber auch tierische Nahrung wie Eier, Insekten und kleine Eidechsen.

Verhalten und Lebensweise
Eine Familie von Weißbüschelaffen kann bis zu 13 Mitglieder haben – meist gibt es ein Weibchen, das sich um den Nachwuchs kümmert. Schon bald übernimmt aber der Vater die Versorgung, damit die Mutter sich ausruhen kann. Auch andere Tiere aus der Gruppe helfen mit. So wird das Jungtier in den ersten vier Wochen ständig vom Vater und anderen Tieren getragen. Nur während der Fütterung wird das Junge zur Mutter gebracht.

Weißbüschelaffen als Haustier

❌ Nicht als Haustier geeignet.

Trotz ihrer kleinen Größe können Weißbüschelaffen Menschen mit ihren scharfen Zähnen verletzen und durch ihre überraschend kräftigen Hände Wunden verursachen. Sie können Zoonosen übertragen. Ihre komplexen Ansprüche an Lebensraum, Ernährung und Sozialisation sind in einer häuslichen Umgebung kaum erfüllbar, weshalb sie als Haustiere ungeeignet sind.

Risiken für Menschen

    • Krankheiten

      Weißbüschelaffen können Zoonosen wie LCMV, Parasiten (z. B. Giardia) und Bakterien (z. B. Campylobacter, Salmonella, Yersinia) übertragen.

    • Verletzungsgefahr

      Die scharfen, kleinen Zähne der Weißbüschelaffen können ernsthafte Verletzungen verursachen, die leicht infizieren können.

Weißbüschelaffe Miche wäre fast als Haustier verkauft wurden. Bei AAP genießt er einen gesunden Snack.

Risiken für Tiere

    • Ernährung

      Die Ernährung von Weißbüschelaffen ist komplex und basiert hauptsächlich auf dem Gummi bestimmter tropischer Bäume, den sie mit ihren kräftigen Zähnen aus der Baumrinde gewinnen. Ergänzt wird ihre Nahrung durch Früchte und wirbellose Tiere.

    • Lebensraum

      Weißbüschelaffen leben in verschiedenen Lebensräumen im Nordosten Brasiliens, darunter Primär- und Sekundärwälder, Sümpfe und Buschland. Sie bewohnen Reviere von 0,5 bis 6,5 Hektar und legen täglich etwa 0,5 bis 1 km auf Nahrungssuche zurück.

    • Klima

      Weißbüschelaffen sind an tropische Klimazonen angepasst, in denen die durchschnittliche Jahrestemperatur zwischen 19 °C und 26 °C liegt.

    • Sozialverhalten

      Weißbüschelaffen leben in Familiengruppen von 3 bis 15 Individuen, die eng zusammenarbeiten, um die Jungtiere aufzuziehen.

Obwohl Weißbüschelaffen laut der Roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ (Least Concern, LC) eingestuft sind, nimmt ihre Population ab. Sie sind im Anhang II des CITES-Abkommens gelistet.

Diese Einschätzungen basieren auf wissenschaftlichen Publikationen. In Ländern wie den Niederlanden und Spanien gilt die Haltung aller Primaten als ungeeignet und ist gesetzlich verboten.

AAP und Weißbüscheläffchen

Bei einer Kontrolle in Italien wurden 3 junge Weißbüscheläffchen ohne ihre Mutter in einem Käfig gefunden. Sie waren in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und mussten sofort zu AAP gebracht werden. Leider starb eines der Jungen auf dem Weg. Wir konnten sie wieder aufpäppeln und zu erwachsenen Weißbüscheläffchen als Pflegeeltern vermitteln. Heute geht es ihnen besser.

Ari, das jüngste Weißbüscheläffchen, hatte von klein auf mit verschiedenen körperlichen Problemen zu kämpfen.
Ari, das jüngste Weißbüscheläffchen, hatte von klein auf mit verschiedenen körperlichen Problemen zu kämpfen.