Rhesusaffen

(Macaca mulatta)

Lebensgebiet und Lebensraum

Der Rhesusaffe ist im westlichen Afghanistan, in Indien und Nordthailand zu Hause. Man findet ihn in sehr unterschiedlichen Gegenden – von der Tiefebene bis hinauf in Höhen von 3.000 m. Auch was die Temperatur angeht, können die Tiere viel aushalten: die Hitze in Wüstengebieten genauso wie Werte weit unter dem Gefrierpunkt, wie sie etwa im Himalaya vorkommen können.

Erscheinung
Rhesusaffen sind an ihrem graubraunen Fell zu erkennen. Bei erwachsenen Tieren ist der Rücken unten etwas gelblicher gefärbt als oben. Das Hinterteil ist rot und auch das Gesicht hat eine blassbraune bis rote Farbe. Die Ohren sind vergleichsweise spitz.

Fortpflanzung
Rhesusaffen paaren sich stets mit mehreren Partnern. Wann genau, hängt vom Lebensraum ab. In Gegenden mit einem sehr kalten Winter paaren sich Rhesusaffen zum Beispiel im Herbst. Dann werden die Jungen im Frühjahr geboren. In Gebieten ohne großen Temperaturunterschied zwischen Sommer und Winter gibt es dagegen keine eindeutige Paarungszeit.

Die Weibchen sind im Alter von 2,5 bis 5,5 Jahren fruchtbar, Männchen in der Regel bis zu einem Alter von 6,5 Jahren. Rhesusaffen tragen rund 165 Tage und gebären fast immer nur ein Jungtier. Es wird etwa ein Jahr lang von der Mutter gesäugt. Überhaupt kümmern sich vor allem die Weibchen um den Nachwuchs.
Wussten Sie, dass?
  • Der Rhesusaffe wird häufig in der Forschung eingesetzt.
  • Länge 45 - 64 cm, Schwanz 19-32 cm
  • Gewicht 4 - 12 kg
  • Alter bis zu 30 Jahre
  • Lebensgebiet Süd- und Südostasien
  • Lebensraum Afghanistan, Indien, Thailand
Ernährung

Rhesusaffen leben überwiegend vegetarisch, haben aber auch mal tierische Nahrung auf dem Speiseplan – je nach Lebensraum und Jahreszeit zum Beispiel Insekten, Spinnen, Honigwaben, aber auch Vogeleier, Krabben und Fische. Sie haben sich durchweg gut an das wechselnde Nahrungsangebot der verschiedenen Jahreszeiten angepasst. In den Bergwäldern Pakistans etwa fressen Rhesusaffen im Sommer vor allem Klee, im Winter dagegen Kiefernnadeln und Eichenblätter.

Verhalten und Lebensweise
Die aktiven Tiere sind gute Schwimmer und halten sich gern im Wasser auf. Sie legen Wert auf verbale Kommunikation und verschaffen sich regelmäßig laut und deutlich Gehör – und das, während sie in Gruppen von bis 250 Tieren leben. Übrigens: Sobald eine Gruppe 80 bis 120 Tiere umfasst, können sich mehrere Weibchen zusammen abspalten und eine neue Gruppe bilden.

Rhesusaffen als Haustier

❌ Nicht als Haustier geeignet.

Rhesusaffen sind mittelgroße Primaten mit einem Gewicht von bis zu 10 kg. Sie können gefährliche Zoonosen auf den Menschen übertragen und schwere Verletzungen durch Bisse oder Angriffe verursachen. Ihre vielfältigen Lebensräume, komplexe Ernährungsgewohnheiten und soziale Strukturen lassen sich in einer häuslichen Umgebung kaum nachbilden, weshalb sie sich nicht als Haustiere eignen.

Risiken für Menschen

    • Krankheiten

      Wie andere Primaten können Rhesusaffen Krankheiten wie Tuberkulose, Herpes B und STLV auf den Menschen übertragen. Zudem können sie Viren (z. B. SFV, HAV, Herpesviren, Pockenviren), Parasiten (z. B. Entamoeba, Giardia) und Bakterien (z. B. Campylobacter, Salmonella, Yersinia) weitergeben.

    • Verletzungsgefahr

      Mit ihren kräftigen Eckzähnen und starken Armen können Rhesusaffen schwere Biss- und Kratzverletzungen verursachen.

Rhesusaffen Porträt

Risiken für Tiere

    • Ernährung

      Rhesusaffen ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung wie Blättern, Rinde, Stängeln und Kräutern, ergänzt durch Insekten. Sie verbringen bis zu 45 % ihrer Wachzeit mit der Nahrungssuche.

    • Lebensraum

      Rhesusaffen leben in Busch- und Waldgebieten subtropischer Klimazonen. Sie durchstreifen Gebiete von mehr als 60 Hektar und legen dabei täglich 2 bis 9 km zurück.

    • Klima

      Rhesusaffen bevorzugen subtropische Temperaturen von durchschnittlich 18 °C pro Jahr und vertragen keine anhaltende Kälte.

    • Sozialverhalten

      Diese Primaten leben in großen, hierarchischen Gruppen, in denen die sozialen Interaktionen auf Verwandtschaft basieren. Weibchen bleiben ihr Leben lang in ihrer Geburtsgruppe und bilden sogenannte Matrilinien, während Männchen ihre Gruppe mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen.

Rhesusaffen gelten in freier Wildbahn als „nicht gefährdet“ (Least Concern, LC), sind jedoch im CITES-Anhang II gelistet, da ihre Bestände durch Jagd und Export gefährdet sind.

Diese Einschätzungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. In Ländern wie den Niederlanden und Spanien wird die Haltung aller Primaten als ungeeignet angesehen und ist gesetzlich verboten.

AAP und Rhesusaffen

In einer norddeutschen Kleinstadt hielt ein Restaurantbesitzer acht Anubispavian im Alter von 18 Monaten bis 12 Jahren. Nach seinem Tod konnte sich die Familie nicht mehr um die Tiere kümmern. Obwohl sie betonte, die Paviane seien gesund, zeigte eine Untersuchung bei der AAP, dass alle Tiere an Zoonosen litten, die unter anderem Bauchschmerzen und Durchfall verursachen können. Besonders kritisch war dies, da der Besitzer ein Restaurant führte und so kranke Tiere, Lebensmittel und Kunden in Kontakt kommen konnten. Zudem waren vier Paviane mit dem STLV-Virus infiziert, das beim Menschen Leukämie auslösen kann. Dieses unheilbare Virus hat eine Inkubationszeit von bis zu 40 Jahren, wodurch Infizierte oft lange nichts von ihrer Erkrankung bemerken.