Paviane

(Papio)

Lebensraum

Es gibt fünf verschiedene Arten von Pavianen: den grünen, gelben oder roten Pavian sowie den Mantel- und den Bären-Pavian. Im Allgemeinen leben die Tiere in Afrika, südlich der Sahara. Paviane sind aber auch im Jemen und Saudi-Arabien verbreitet. Wahrscheinlich wurden sie durch den Menschen dorthin gebracht.

Ihr Lebensraum ist sehr vielfältig und reicht von Savannen bis zu Steppen und tropischen Regenwäldern. Paviane brauchen Wasser in ihrer Nähe und einen hohen Platz zum Schlafen, etwa auf einem Felsen, Hügel oder Baum – so sind sie besser vor Feinden geschützt.

Aussehen
Typische Merkmale des Pavians sind seine lange Schnauze, die scharfen Eckzähne und der auffällige Sitz in Rot oder Schwarz. Männchen haben ein dichtes Fell, vor allem an Brust und Kopf. Die Farbe variiert je nach Art von gelblich bis rötlich oder von silbergrau bis braun und schwarz. Paviane benutzen beim Gehen sowohl ihre Arme als auch ihre Beine. Außerdem haben sie einen relativ langen Daumen, der es ihnen ermöglicht, feine Bewegungen mit ihren Händen auszuführen.
Wussten Sie, dass?
  • Paviane sind Allesfresser
  • Länge 50 bis 95 cm
  • Gewicht 10 bis 15 kg bei Weibchen; 10 bis 31 kg bei Männchen
  • Alter: 30 bis 40 Jahre in freier Wildbahn, bis zu 45 Jahre in Gefangenschaft
  • Natürliches vorkommen: Afrika und Asien
  • Lebensraum Sehr vielfältig
Fortpflanzung
Ist eine Paviandame fruchtbar, schwillt ihr Gesäß an – so wird sie für Männchen unwiderstehlich. Ob es zur Paarung kommt, hängt bei den meisten Arten von der Stellung des Männchens innerhalb der Gruppe ab. Auch die Beziehung zum Weibchen ist wichtig. Einzige Ausnahme: die Mantelpaviane. Hier haben die Männchen einen „Harem“. Nur sie paaren sich mit den Weibchen ihrer Gruppe. Ist eine Paviandame trächtig, färbt sich ihr Gesäß leuchtend rot und nach 161 bis 187 Tagen (je nach Art) bringt sie ein einziges Junges zur Welt – manchmal auch Zwillinge. Die Jungtiere werden hauptsächlich von der Mutter versorgt.
Nahrung
Paviane sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Früchten, Gräsern und Samen genauso wie von Eiern, Insekten, Vögeln und anderen kleinen Tieren. Paviane können sich aber auch ausschließlich von Gräsern ernähren. Dadurch können sie in Gebieten überleben, in denen es fast keine anderen Affenarten gibt, zum Beispiel in der Savanne.
Lebensweise
Paviane leben in großen Gruppen, auch „Truppen“ genannt. Bei den meisten Arten besteht eine Gruppe aus mehreren Weibchen und Männchen. Nur bei den Mantelpavianen hat jedes Männchen eine eigene Gruppe von Weibchen. Diese verschiedenen Harems bilden zusammen eine größere Gruppe, die gemeinsam umherzieht. Paviane wandern tagsüber, um nach Nahrung zu suchen. Nachts kehren sie zu einem ihrer festen Schlafplätze zurück.

Paviane als Haustier

❌ Nicht als Haustier geeignet.

Paviane sind große, kräftige und territoriale Primaten mit beeindruckenden Kiefern und langen Eckzähnen, die teils größer sind als die von Löwen. Sie können Menschen durch Bisse und Kratzer schwer verletzen und Zoonosen übertragen. Ihre komplexen Bedürfnisse in Bezug auf Lebensraum, Ernährung und soziale Interaktion machen eine artgerechte Haltung in einer häuslichen Umgebung nahezu unmöglich, weshalb sie nicht als Haustiere geeignet sind.

Risiken für Menschen

    • Krankheiten

      Paviane können zoonotische Erreger wie STLV, SIV, SHF und Tuberkulose übertragen. Außerdem können sie Viren (z. B. SFV, HAV, Herpesviren, Pockenviren), Parasiten (z. B. Entamoeba, Giardia) und Bakterien (z. B. Campylobacter, Salmonella, Yersinia) auf Menschen übertragen.

    • Verletzungsgefahr

      Als territoriale und hierarchische Tiere setzen Paviane ihre Dominanz oft mit Gewalt durch. Ihre langen Reißzähne, kräftigen Arme und scharfen Krallen können schwere Verletzungen verursachen.

Risiken für Tiere

    • Ernährung

      Paviane sind Allesfresser und ernähren sich von Insekten, Knollen, Wurzeln, Fleisch, Eiern und Larven. Ihre kräftigen Kiefer ermöglichen es ihnen, Nahrung zu zerreißen, die in einer häuslichen Umgebung schwer verfügbar ist.

    • Lebensraum

      Paviane leben in offenen Savannen, Halbwüsten und felsigen Ebenen. Sie durchstreifen Reviere von durchschnittlich 40 km² und legen täglich 3–13 km zurück.

    • Klima

      Paviane sind an extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht angepasst.

    • Sozialverhalten

      Paviane leben in Gruppen von bis zu 150 Tieren, in denen strenge Rangordnungen herrschen. Regelmäßige Kämpfe um die Vorherrschaft sind Teil ihres sozialen Gefüges.

Alle Pavianarten sind im CITES-Anhang II gelistet. In einigen Ländern, wie den Niederlanden und Spanien, gilt die private Haltung aller Primaten als ungeeignet und ist gesetzlich verboten.

Diese Einschätzungen basieren auf wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Sie verdeutlichen, warum Paviane keine geeigneten Haustiere sind.

AAP und Pavine

In einer norddeutschen Kleinstadt hielt ein Restaurantbesitzer acht Anubispavian im Alter von 18 Monaten bis 12 Jahren. Nach seinem Tod konnte sich die Familie nicht mehr um die Tiere kümmern. Obwohl sie betonte, die Paviane seien gesund, zeigte eine Untersuchung bei der AAP, dass alle Tiere an Zoonosen litten, die unter anderem Bauchschmerzen und Durchfall verursachen können. Besonders kritisch war dies, da der Besitzer ein Restaurant führte und so kranke Tiere, Lebensmittel und Kunden in Kontakt kommen konnten. Zudem waren vier Paviane mit dem STLV-Virus infiziert, das beim Menschen Leukämie auslösen kann. Dieses unheilbare Virus hat eine Inkubationszeit von bis zu 40 Jahren, wodurch Infizierte oft lange nichts von ihrer Erkrankung bemerken.

Nach einiger Zeit bei AAP hat sich Pavian Kieran sichtlich erholt und ist zu einem erwachsenen Tier geworden.